
Sachsen Sachsen: VVO streicht Fahrplan auf Schmalspurbahnen zusammen
Weniger Dampfzüge und ungewisse Zukunft der geplanten Akku-Züge: Der VVO bekommt wohl weniger Geld vom Land Sachsen. Deshalb muss gespart werden. Erste Pläne hat der Verkehrsverbund skizziert.
Trotz steigender Einnahmen der Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) müssen sich Fahrgäste auf weitere Einschränkungen einstellen. Als Grund nannte der VVO die geplanten Kürzungen bei Investitionen im Haushaltsentwurf des Freistaats. Das trifft zunächst die beiden Schmalspurbahnen.

Über der Lößnitzgrundbahn ziehen dunkle Wolken auf. Der Fahrplan wird abends ausgedünnt.
"Die durch den Freistaat zweckgebunden für den Betrieb der Weißeritztalbahn und der Lößnitzgrundbahn gezahlten Mittel sinken um zehn Prozent", erklärte der VVO. Die Verbandsversammlung habe daher "den mit der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) bestehenden Verkehrsvertrag angepasst".
Abendzüge auf Schmalspurbahnen nicht mehr täglich
Konkret bedeutet das weniger Züge zwischen Radebeul-Ost und Radeburg über Moritzburg sowie zwischen Freital-Hainsberg, Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf. "Auf den beiden Schmalspurbahnen werden die jeweiligen letzten Zugpaare des Tages nur noch in der Sommersaison und nur noch an den Wochenenden und Feiertagen verkehren", kündigte der VVO an. Zudem würden die für Baumaßnahmen geplanten Betriebspausen im November verlängert. "Sollte der Freistaat die Kürzungen dauerhaft fortsetzen, werden weitere Einsparungen notwendig sein", stellt der VVO klar.
Ob der gekürzte Fahrplan auch Personaleinsparungen bei der SDG zur Folge hat, blieb zunächst unklar. Der Betriebsleiter des Unternehmens war am Dienstag telefonisch nicht zu erreichen.
Dresdner Akku-Netz auf der Kippe
Auch der Umstieg auf umweltfreundlicheren Zugverkehr im Dieselnetz sei in Gefahr, hieß es. "Für die ab 2031 geplante Umstellung der bisher mit Dieselzügen betriebenen Strecken auf mit Akkus betriebene elektrische Züge sind umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur notwendig", so der Verbund. "Der Freistaat plant derzeit, sich aus der Finanzierung zurückzuziehen, so dass das Projekt gefährdet ist."

Ob ab 2031 schon Akku-Züge rund um Dresden fahren können, das steht derzeit in den Sternen.
Verkehrsverbund will Planungen vorfinanzieren
Die Verbandsversammlung habe dennoch beschlossen, den größten Teil der Planungskosten zu finanzieren, hieß es. Damit wolle man Grundlagen für eine Investitionen durch Bund und Freistaat schaffen. "Da die jetzt im Einsatz befindlichen Dieselfahrzeuge 2031 das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und neue Triebwagen vor dem Hintergrund der Klimaziele der EU nicht mehr produziert werden, setzen wir auf eine gemeinsame Lösung im Sinne der Entwicklung eines nachhaltigen Nahverkehrs", erklärte VVO-Chef Burkhard Ehlen. Man suche dafür das Gespräch mit dem sächsischen Infrastrukturministerium.
Das Dresdner Dieselnetz umfasst folgende Strecken
- Dresden - Königsbrück
- Dresden - Kamenz (- Senftenberg)
- Heidenau - Altenberg
- Pirna - Neustadt in Sachsen - Sebnitz
Aktuell fährt die Deutsche Bahn dort mit Dieseltriebwagen des Typs Desiro (Baureihe 642), die ab 1999 in Dienst gestellt wurden.
MDR (lam)