Symbolbild - Straßenverkehr in der Stadt

Sachsen Stau in Leipzig: Rund um die Prager Straße müssen Autofahrer warten

Stand: 15.04.2025 16:54 Uhr

Die Prager Straße in Leipzig ist bis zum Jahresende gesperrt. Zum Baubeginn am Montag staute sich der Berufsverkehr auf den Umleitungsstraßen. Die Gefühle der Betroffenen schwanken zwischen Frust und Verständnis. Im Leipziger Stadtrat steht derweilen noch die Entscheidung aus, wie sich der Straßenverkehr auf der Prager Straße entwickeln soll.

Von MDR SACHSEN

Auf Höhe des Völkerschlachtdenkmals und des Südfriedhofs ist die Prager Straße gesperrt. Grund ist unter anderem der Umbau der Straßenbahn-Schienen. Daneben sollen auch Teile der Kanalisation, der Radwege und der Straßenführung erneuert werden. Aufgrund der Umleitungen kam es vor allem während der Stoßzeiten im Berufsverkehr zu langen Staus: Am Montag - dem ersten Tag der Bauarbeiten - brauchten Autofahrer bis zu 40 Minuten länger.

Verständnis und Frust wegen Bauarbeiten

Ein Autofahrer berichtet, dass er fünf mal länger zur Arbeit gebraucht habe als gewöhnlich. Eine andere Autofahrerin sagt gegenüber MDR SACHSEN, sie habe sich darauf eingestellt: "Das ist mein tagtäglicher Arbeitsweg und die Staus sind ärgerlich, aber die Straße muss ja auch irgendwann neu gemacht werden."

Hinweisschild Straßensperrung auf der Prager Straße

An der Kreuzung Prager Straße/Dösner Straße wird auf die Straßensperrung hingewiesen. Wegen der Vollsperrung müssen sich viele Autofahrer in Leipzig auf Umleitungen und längere Fahrtzeiten einstellen.

Ein Autofahrer am Montagmittag zeigt weniger Verständnis: "Ich komme von außerhalb und wenn man reinfährt, dann sind überall nur noch Baustellen und Einbahnstraßen. Ich fahre jetzt wieder nach Hause." Ein Ehepaar zeigt sich hingegen zufrieden mit der Umsetzung der Bauarbeiten: "Wir wohnen hier in der Nähe und nutzen vor allem den Bus. Da kennen wir das schon von anderen Baustellen und das läuft super."

Umleitung für Autos, Radfahrer und ÖPNV

Wer mit dem Auto zwischen Innenstadt und Leipziger Südosten stadtein- oder auswärts fährt, wird über die Connewitzer Straße und den Leipziger Süden umgeleitet. Für das Gebiet nördlich des Völkerschlachtdenkmals und den Leipziger Osten, läuft eine weiträumige Umleitung für Autos über die Holzhäuser Straße.

Fahrradfahrer werden über direkte Nebenstraßen der Prager Straße umgeleitet. Für Fußgänger soll laut der Stadtverwaltung die Baustelle die gesamte Zeit auf den ausgewiesenen Wegen passierbar sein.

Einschränkungen im ÖPNV

Im ÖPNV sind durch die Bauarbeiten die Linien 2, 15, 70, 79 und N8 betroffen. Die Straßenbahn-Linie 15 fährt ab Technischen Rathaus nach Lößnig, die Linie 2 fällt komplett aus. Linie 70 fährt zwischen Technisches Rathaus und Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße in beiden Richtungen mit Umleitung über Semmelweisstraße und Zwickauer Straße. Die 79 und der Nachtbus N8 fahren nur eine Umleitung und sind ansonsten nicht betroffen.

Auto-Zukunft der Prager Straße

Die vierspurige Prager Straße verbindet den Stadtrand im Südosten mit dem im Zentrum gelegenen Augustusplatz. Im ursprünglichen Plan der Stadtverwaltung war vorgesehen, dass die vier Fahrspuren auf Höhe des Völkerschlacht Denkmals und des Südfriedhofs auf zwei Spuren reduziert werden sollen. Grund ist, dass ÖPNV und Fahrradfahrern mehr Platz eingeräumt werden soll. Auf einen Antrag der CDU-Fraktion im November 2024 wurde der Plan aber nochmals besprochen und eine Mehrheit im Stadtrat stimmte für den Erhalt der vier Autospuren.

Das Problem: Für alle Änderungsvorschläge ist zu wenig Platz. Deswegen prüft die Denkmalbehörde der Stadt nun, ob die Mauer zum Südfriedhof nicht ein Stück nach Innen versetzt werden kann. Die Fertigstellung des Berichts ist für Mai geplant. In der April-Sitzung am Mittwoch will Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sich aber bereits zu der Thematik äußern. Ebenso werden alle sieben Stadtratsfraktionen nochmal Stellung zu der Verbreiterung geben.

MDR (cth/lwo)