
Sachsen Von Rechtsextremen bedroht: Lehrerin bittet um vorzeitige Versetzung
Erst jetzt wurde bekannt, dass eine Lehrerin im erzgebirgischen Oelsnitz im Januar Opfer eines mutmaßlich rechten Übergriffs geworden ist. Die Polizei hat bisher erfolglos zu den Tätern ermittelt. Die Lehrerin will nun die Schule verlassen.
Nach mutmaßlich rechtsextremen Bedrohungen hat eine Lehrerin in Oelsnitz im Erzgebirge ihre Schule vorzeitig verlassen. Im Januar hätten drei Vermummte der Lehrerin an einem Parkplatz aufgelauert, teilte die Leitung der Oberschule mit. Demnach wurde die Frau von den Unbekannten mit einer Taschenlampe geblendet, beleidigt, mit dem Tod bedroht und ihr wurde eine Reichskriegsflagge gezeigt.

In Oelsnitz im Erzgebirge ist offenbar eine Lehrerin bedroht worden. Sie wechselt deshalb früher die Schule als geplant. (Symbolbild)
Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zuerst hatte das Nachrichtenportal "Zeit-Online" über den Vorfall berichtet.
Landesschulamt stimmt Versetzungswunsch zu
Die Lehrerin wollte den Angaben nach ursprünglich die Schule in diesem Sommer verlassen. Sie habe nach dem Vorfall aber um eine vorzeitige Versetzung gebeten. Das Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) hat dem Wunsch der Lehrerin entsprochen. Schüler, Eltern und Lehrer bedauerten den Weggang der Lehrerin, heißt es auf der Homepage der Schule.
Schulleiter vermutet Täter außerhalb der Schule
Ursprünglich wollte die Schule eigenen Angaben zufolge aus ermittlungstaktischen Gründen Ruhe bewahren. Da die Presse das Thema aber schon aufgegriffen habe, sei man nun an die Öffentlichkeit gegangen, erklärt Schulleiter Kay Hertel. Er glaubt nicht, dass die drei vermummten Täter Schüler seiner Schule sind. Seiner Meinung nach steht die Schule zu Unrecht im Fokus der Öffentlichkeit.
LASUB bietet Unterstützung an
Das Lasub hat unterdessen angekündigt, die Angebote für politische Bildung zu intensivieren. Sprecher Clemens Arndt sagte MDR SACHSEN: "Wir nehmen das Thema sehr ernst und bieten umfangreiche präventive Maßnahmen für Schulen an. So gibt es beispielsweise auch entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte, die sich mit den Themen politische Bildung, Rechtsextremismus und Demokratieerziehung vertiefend beschäftigen."
MDR (lam)/dpa