Menschen schauen bei der Eröffnung der Kiwo zu

Kieler Woche 2025: Eine Million Besucher an ersten beiden Tagen

Stand: 22.06.2025 17:31 Uhr

Die traditionellen Startsignale der Kieler Woche sind erklungen - das Volksfest und Segelsportevent ist offiziell eröffnet. Laut Stadt besuchten an den ersten beiden Tagen rund eine Million Menschen die KiWo.

Der Rathausplatz war rappelvoll, als Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD), Handball-Nationalspieler Rune Dahmke vom THW Kiel und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) das traditionelle Signal "lang-kurz-kurz-lang" auf dem Schiffshorn gaben. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) übernahm das Glasen an der Schiffsglocke auf dem Kieler Rathausplatz. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mal irgendwann bei der Kieler Woche geschwänzt habe", sagte er. Damit ist das Volksfest und Segelsportevent nun offiziell eröffnet.

Nach Angaben der Stadt Kiel vom Sonntag besuchten an den ersten beiden Tagen bereits rund eine Million Menschen die Kieler Woche. "Es ist schön zu sehen, wie die einzigartige Kieler-Woche-Stimmung überall in der Stadt wieder zu spüren ist: Vom Olympiazentrum bis zu den Konzertbühnen, von der Spiellinie bis zum Marinestützpunkt", sagte Oberbürgermeister Kämpfer.

Bislang weniger Straftaten als 2024

Bei einer ersten Bilanz sieht die Polizei die Stimmung unter den Besucherinnen und Besuchern - trotz vieler Einsätze - als friedlich und ausgelassen. Von Freitagnachmittag bis Sonntagmorgen haben die Beamten insgesamt 23 Strafanzeigen im Zusammenhang mit der Kieler Woche aufgenommen - 14 davon wegen Körperverletzungen unter Besuchern. Das sind laut Polizei mehr als die Hälfte weniger Straftaten als im letzten Jahr, damals waren es 54. Bei Waffenkontrollen wurden vier Messer sichergestellt. Außerdem sind 30 Besucher wegen aggressiven Verhaltens in Polizeigewahrsam genommen worden.

Günther: Diesmal nur Fassanstich im Bayernzelt

Kiels Oberbürgermeister Kämpfer betonte bei der Eröffnung, die Kieler Woche sei ein Fest für alle. Rehlinger sagte, sie hoffe auf eine erfolgreiche deutsche Olympia-Bewerbung, gerne auch mit Segeln in Kiel. Die Stadt will zum dritten Mal nach 1936 und 1972 olympische Segelwettbewerbe ausrichten. Und Günther erzählte auf der Bühne, dass er auch schon im Bayernzelt vorbeigeschaut habe. "Ich habe dieses Mal nur den Fassbieranstich gemacht. Ich will mir ein seriöseres Image geben", sagte er. Vor zwei Jahren hatte er auf der Bühne gemeinsam mit Hunderten Gästen den umstrittenen Partyhit "Layla" mitgesungen. Viele fanden das unangebracht.

Kieler Woche 2025: Besucheransturm erwartet

Die Stadt Kiel rechnet für das gut eine Woche dauernde Event mit einem heftigen Besucheransturm - und will dann die sogenannte Einbahnstraßenregelung an der Kiellinie durchsetzen. Das heißt, dass die Besucherinnen und Besucher nur in eine Richtung an der Kiellinie entlanglaufen können. So will die Stadt gefährliches Gedrängel wie bei der Kieler Woche vor zwei Jahren verhindern, erklärte eine Sprecherin der Stadt.

Bis zum 29. Juni werden drei Millionen Gäste auf der KiWo erwartet. 2024 kamen laut Veranstalter 3,5 Millionen Besucher.

Viel los schon vor offizieller Eröffnung

Schon vor dem offiziellen Start der KiWo waren am Sonnabend und am Freitagabend bei warmem Sommerwetter viele Menschen an der Kieler Förde unterwegs. Denn bereits am Freitagabend hatten die ersten Stände geöffnet, auf den Bühnen liefen Konzerte, vor Kiel-Schilksee wurde gesegelt. Die Polizei sprach von einem normalen Einsatzaufkommen. Laut einer Stadtsprecherin wurden Kontrollen der Polizei auf Messer von den Gästen mit Verständnis aufgenommen.

Auch am Kieler Marinestützpunkt konnten die Menschen bereits vor der offiziellen Eröffnung Marineschiffe beim "Open Ship" besuchen. Laut einem Marinesprecher hätten rund 10.000 Menschen den Stützpunkt besucht. Auch am Sonntag ist der Marinestützpunkt wieder geöffnet - von 11 bis 17 Uhr.

Sieben Festnahmen am Marinestützpunkt

Die Polizei setzte am Marinestützpunkt sieben Demonstranten fest. Sie waren mit Kajaks und einem Kanu zur Fregatte "Bayern" gepaddelt und hatten die Bordwand besprüht. Das Eindringen in einen militärischen Sperrbereich sei eine Ordnungswidrigkeit. Es seien Platzverweise ausgesprochen sowie Kajaks, Kanu und Sprühkreide sichergestellt worden, so die Polizei.

Zu der Aktion hatte sich die Gruppe "No Peace. No Climate Justice" bekannt. Einige Mitglieder der Gruppe waren am Marinestützpunkt auch auf Bäume geklettert und hatten Banner in die Höhe gehalten, die sich gegen die Klimaerwärmung und gegen die Aufrüstung positionierten.

Konzerte sind kostenlos

Die etwa 400 Konzerte auf den 20 Bühnen der Kieler Woche sind - mit Ausnahme der Krusenkoppel - kostenlos. Es werden unter anderem Die Prinzen, Aura Dione aus Dänemark, Pohlmann, Alvaro Soler und DJ Alle Farben erwartet.

Neben Volksfest ist die KiWo natürlich auch ein internationales Segelsport-Großereignis. Zu den Regatten haben sich 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 60 Nationen mit rund 1.500 Booten und anderen Wassersport-Geräten angemeldet. Die ersten Regatten sind schon gelaufen. So machten bei der Aalregatta von Kiel nach Eckernförde 237 Jachten mit - so viele wie noch nie.

Dieses Thema im Programm: NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 21.06.2025 | 19:30 Uhr