Link zu Landesrundfunkanstalt

Thüringen Das plant das Nationaltheater Weimar für die Spielzeit 2025/26

Stand: 16.04.2025 04:10 Uhr

Zum Beginn der Spielzeit 2025/26 übernimmt erstmals eine Teamintendanz die Leitung des Deutschen Nationaltheaters (DNT) und der Staatskapelle Weimar. Nun haben Valentin Schwarz, Dorian Dreher und Timon Jansen das Programm ihrer Auftaktsaison vorgestellt. Geplant sind ein neues Theaterfestival, das europäisches Theater und junge Regie-Talente nach Weimar bringt, sowie neue Reihen.

Von MDR Kulturdesk

Zum Beginn der Spielzeit 2025/26 bekommen das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar eine neue Leitung. Nun haben Chefregisseur Valentin Schwarz, Operndirektor Dorian Dreher und Schauspieldirektor Timon Jansen ihre Pläne für die kommende Spielzeit vorgestellt. Zum Thomas-Mann-Jahr wird Timon Jansen den Monologabend "Felix Krull" inszenieren, der von der Sehnsucht nach dem Erfundenen erzählen soll. Zudem bringt Jansen Shakespeares berühmte Komödie "Maß für Maß" und Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür" auf die Bühne.

Drei Männer und eine Frau mittleren Alters stehen auf einem großen Platz mit einem historischen Gebäude und einem Denkmal im Hintergrund.

Das neue Leitungsteam in Weimar: Timon Jansen, Dorian Dreher, Valentin Schwarz und Sabine Rühl.

Chefdirigent Ivan Repušic wird fünf der insgesamt zehn Sinfoniekonzerte der Staatskapelle Weimar leiten. Neben Werken von Prokofjew, Schostakowitsch, Mahler und anderen bekannten Komponisten finde sich mit Werken von Dora Pejačević und Boris Papandopulo auch eine Komponistin und ein Komponist aus seiner kroatischen Heimat im Programm. Ein neues Werk des katalanischen Komponisten Ferran Cruixent beschließt die Sinfoniekonzert-Reihe.

Neues Theaterfestival "Äquinoktien" in Weimar

Ein neuer Höhepunkt soll das Festival "Äquinoktien" bilden, das jeweils zu den Tag-und-Nacht-Gleichen im Frühling und Herbst stattfindet und an einem langen Wochenende mehrere Premieren und Produktionen zeigt. Die "Äquinoktien" präsentieren dem Theater zufolge europäisches Theater, internationale Handschriften und eine junge Regie-Generation, die Klassiker in ungewöhnlichen und neuen Perspektiven auf die Bühne bringt.

Die erste Ausgabe des Festivals findet vom 19. bis 21. September 2025 statt und steht unter dem Titel "Ankunft und Auftritt". Geplant sind für das Wochenende zahlreiche Premieren: Im Großen Haus widmet sich Miriam Ibrahim dem Goethe-Klassiker "Iphigenie", auf den sie mit der Autorin Julienne de Muirier eine neue Perspektive erarbeitet. Chefregisseur Valentin Schwarz und der neue Musikdirektor Daniel Carter stellen mit den Kleist-Vertonungen "Penthesilea & Der zerbrochene Krug" ihre erste gemeinsame Arbeit vor. Zudem ist auf der Studiobühne die Oper "Euridice" von Jacopo Peri zu sehen.

Die neuen Teamintendanten Timon Jansen (l-r, Schauspieldirektor), Dorian Dreher (Operndirektor) und Valentin Schwarz (künstlerischer Geschäftsführer und Chefregisseur), stellen im Foyer des Deutschen Nationaltheaters Weimar (DNT) das Programm zur Spielzeit 2025/26 vor.

Chefregisseur Valentin Schwarz (rechts) bringt für Weimar Kleist-Vertonungen zur Aufführung.

Neue Reihe verbindet Schauspiel, Oper, Konzert

Das neue Leitungsteam hat außerdem die Reihe "Kontrastspiel" angekündigt, bei der mehrere Werke aus Schauspiel, Oper oder Konzert in einer einzigen Aufführung gegeneinandergestellt werden. Den Auftakt setzen Chefregisseur Valentin Schwarz und Musikdirektor Daniel Carter mit "Faust et Hélène & Faust – Mein Brustkorb – Mein Helm", das Lili Boulangers Kantate mit dem Drama von Werner Schwab konfrontiert. Das Projekt ist zugleich das erste in der Reihe "Faust & Co.", die sich dem mythischen Stoff in seinen unzähligen Variationen widmet.

Mit Jules Massenets "Werther" eröffnet Operndirektor Dorian Dreher in der Redoute zudem die Reihe "Pop-Up-Oper". Sie soll beliebte Musiktheaterwerke in den Spielstätten des Deutschen Nationaltheaters Weimar und an anderen Orten in Szene setzen.

Das Intendantentrio will das Deutsche Nationaltheater als Treffpunkt im Herzen von Weimar etablieren. Dafür ist eine schrittweise Öffnung des Foyers als Ort für Austausch und Dialog geplant. Mit den "Salons" startet zudem eine neue Veranstaltungsreihe für Theaterkultur abseits der Premieren, mit Lesungen, Diskussionsforen oder Musik. Auch angesichts der angekündigten Generalsanierung kündigt Chefregisseur Valentin Schwarz, der künstlerischer Geschäftsführer ist, an: "Das DNT ist ein Stadttheater und es wird zur Theaterstadt".

Künftige DNT-Intendanz stellt Programm vor

Quelle: Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar; red. Bearbeitung: td