Eine alte Eisenbahnbrücke führt über ein Tal.

Thüringen Erste Nutzungsideen: Bahn will an Lösung für Viadukt in Weida arbeiten

Stand: 23.04.2025 11:24 Uhr

Die Bahnstrecke auf dem 28 Meter hohen Viadukt in Weida ist seit mehr als 40 Jahren stillgelegt. Seitdem verfällt das Bauwerk. Nun gibt es erste Ideen für das Viadukt für die Zeit nach der Sanierung.

Von MDR THÜRINGEN

Für das Viadukt in Weida im Kreis Greiz gibt es erste Ideen. Das hat die Deutsche Bahn mitgeteilt. Demnach könnte das Baudenkmal zukünftig beispielsweise von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden.

Ein Gutachten hatte ergeben, dass das Oschütztal-Viadukt sanierungsfähig ist und ohne großen Verkehr noch lange stehen würde. Gemeinsam mit der Stadt Weida, der Denkmalpflege und der Denkmalschutzbehörde will die Bahn nun an einer Lösung für die Sanierung arbeiten. Probleme gebe es dagegen zum Beispiel noch mit dem Oberbau, dem Geländer und dem Plattenrost. Hier muss die Verkehrssicherheit hergestellt werden, sagte Weidas Bürgermeister Udo Geldner (Pro Kommune – FWG). Diese Teile sollen nach Angaben der Bahn zurückgebaut werden.

Bahn rechnet mit Kosten von 6,8 Millionen Euro

Auch das Schutzgerüst gegen eventuell herabfallende Teile könne dann weg. Danach sei die Idee eines Rad- und/oder Fußweges auf dem Viadukt denkbar. Nach Angaben der Bahn belaufen sich die Kosten dafür auf rund 6,8 Millionen Euro. Dafür könnten Fördermittel beantragt werden. Nach der Sanierung könne das Viadukt aber für die nächsten 50 Jahre ohne größere Instandhaltungsarbeiten erhalten bleiben.

Ein Baugerüst über einer Straße

Das Schutzgerüst am Eisenbahn-Viadukt ist vor Kurzem umgebaut worden. Der Umbau war nötig, weil künftig mehrere Schwerlasttransporter für die Baustelle Südostlink auf der B2 unterwegs sind. 

Bürgermeister: Viadukt verdient Wertschätzung

Der Bürgermeister ist zufrieden, dass das Viadukt erhalten bleibt. Das Bauwerk verdient Wertschätzung, sagte er. Es sei allerdings noch ein langer Weg bis dahin. Geldner rechnet mit einem Nutzungskonzept in ein bis zwei Jahren. Eins stehe aber jetzt schon fest - ein Zug wird nicht mehr über das Viadukt fahren. Darin waren sich alle Beteiligten einig.

Das Weidaer Viadukt wurde 1884 fertiggestellt. Damals war es die erste sogenannte Pendelpfeiler-Brücke in Deutschland. Bei dieser Konstruktion lagert die Brücke auf Pendelstützen, die die Schwingungen von darüber fahrenden Zügen abfedern.

Das Viadukt diente als Eisenbahnbrücke auf der Strecke Werdau-Weida-Mehltheuer. 1977 wurde es erstmals unter Denkmalschutz gestellt. 1983 wurde das Oschütztal-Viadukt stillgelegt. Seitdem verfällt die 28 Meter hohe Brücke. Die Beteiligten waren sich lange uneinig über den Erhalt des Viadukts. Im Januar trafen sich deshalb alle Beteiligten, um über das weitere Vorgehen zu beraten.


MDR (jra/co)