
Thüringen Luchs kommt immer wieder in Menschennähe - Tier eingefangen
Ein kranker und abgemagerter Luchs aus Südthüringen soll gesund gepflegt werden. Das geschwächte Tier wurde in die Auffangstation in den Bärenpark Worbis gebracht. Woher der Luchs stammt, ist unbekannt.
In Südthüringen ist ein Luchs zum Aufpäppeln eingefangen worden. Wie Markus Port vom BUND Thüringen mitteilte, wurde das Tier in die Auffangstation im Bärenpark Worbis gebracht. Der Bärenpark sei zentrale Aufnahmestelle für verletzte, kranke oder hilflose Luchse in Thüringen.
Die seltene und eigentlich scheue Raubkatze sei im Mai immer wieder auf Wiesen bei Bockstadt nahe Eisfeld im Kreis Hildburghausen und auf dem Gelände eines Schlosses gesichtet worden, berichtete das Umweltministerium in Erfurt. Das sei für ein sonst so scheues Tier ungewöhnlich. Außerdem habe das Tier nicht gut ernährt gewirkt, sagte Port. Am Dienstagabend wurde der Luchs deswegen von Experten mit Hilfe eines Narkosegewehrs betäubt und eingefangen.
Junge Luchse anfällig für Krankheiten
In der Auffangstation in Worbis soll das Männchen aufgepäppelt und später wieder ausgewildert werden. Laut BUND ist das kein ungewöhnlicher Vorgang. In stärker frequentierten Luchs-Gebieten wie in Bayern oder dem Harz sei das bereits öfter praktiziert worden.
Bei dem etwa ein Jahr alten Luchs handelt es sich den Angaben zufolge nicht um ein im Rahmen des Projekts "Luchs Thüringen - Europas Luchse vernetzen" ausgewildertes Tier. Die Experten vermuten, dass der Luchs aus Bayern nach Thüringen eingewandert ist. Jungtiere seien anfällig gegenüber Krankheiten und hätten eine schwere Zeit, wenn sie in einem Alter von etwa einem Jahr das Territorium ihrer Mutter verlassen müssten, um sich ein eigenes Revier zu suchen.
MDR (olei)/dpa