
Thüringen Nach Insolvenz: Rosenbrauerei Pößneck will bald wieder Gehälter selbst zahlen
An diesem Mittwoch ist der Tag des Bieres, aber auch die Thüringer trinken immer weniger Bier. Steigende Rohstoff- und Energiekosten und die Aktionspreise der Großen machen Brauern zu schaffen. In Pößneck musste im Februar die traditionsreiche Rosenbrauerei Insolvenz anmelden. Aufgeben ist dort allerdings keine Option.
Die insolvente Rosenbrauerei in Pößneck im Saale-Orla-Kreis will bei den Betriebskosten deutlich einsparen. Durch eine neue Photovoltaikanlage kann die Brauerei nach eigenen Angaben ein Drittel des Stromverbrauchs in der Produktion decken. Dafür hat ein Unternehmen aus Gotha auf dem Dach rund 1.300 Module installiert.

Die Rosenbrauerei Pößneck wird seit 1866 durch Mitglieder der Familie Wagner geführt. Derzeit ist Nico Wagner der Geschäftsführer.
Nach Angaben des Insolvenzverwalters will die Brauerei die Gehälter ab Mai wieder aus eigenen Einnahmen zahlen. Dann endet das Insolvenzgeld. Kaufinteressenten hätten die Brauerei bereits besichtigt und auch die Kunden seien treu geblieben.
Trotzdem leidet auch die Rosenbrauerei unter dem sinkenden Bierkonsum in Thüringen. Im vergangenen Jahr sank der Konsum landesweit von 2,2 Millionen auf 2,1 Millionen Hektoliter- 40 Prozent weniger als vor 15 Jahren.
Am 21. Februar wurde deshalb Insolvenzantrag beim Amtsgericht Gera gestellt. Schon Ende Januar hatte die Rosenbrauerei für Schlagzeilen gesorgt. Damals kündigte sie an, ihre Weimarer Produktionsstätte zu schließen und das Ehringsdorfer Bier nur noch in Pößneck zu brauen. Hohe Herstellungskosten wurde als ein Grund genannt.
MDR (adr/co)