
Papst-Beerdigung in Rom ++ Steinmeier würdigt Franziskus' Barmherzigkeit ++
Bundespräsident Steinmeier hat Papst Franziskus nach der Trauerfeier als bescheidenen Menschen gewürdigt, der die Menschen berührt habe. In einem Trauerzug wurde der Sarg vom Petersdom zur letzten Ruhestätte gebracht.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Steinmeier würdigt Franziskus
- Beisetzung von Papst Franziskus beginnt
- Totenmesse für Papst Franziskus beendet
- Trauermesse erinnert an Franziskus als Brückenbauer
- 200.000 Menschen bei Trauergottesdienst
- Ex-US-Präsident Biden auf Petersplatz eingetroffen
- Viele Konfliktstaaten treffen sich bei Trauerfeier
- Der erwartete Zeitplan zu Trauermesse, Trauerzug und Beisetzung
- Tausende versammeln sich am frühen Morgen vor Petersdom
- Trauerzug durch Rom geplant
Ende des Liveblogs
Wir schließen den Liveblog zur Beisetzung von Papst Franziskus. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Das in der ersten Maihälfte anstehende Konklave zur Wahl eines neuen Papstes wird nach Ansicht des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx "wenige Tage dauern". Das sagte der Kardinal am Nachmittag bei einem Pressegespräch in Rom. Marx ist einer von drei wahlberechtigten deutschen Kardinälen beim anstehenden Konklave. Über den Beginn der Papstwahl in der Sixtinischen Kapelle haben die derzeit täglich in Rom tagenden Kardinäle aus aller Welt noch nicht entschieden.
Laut der geltenden Wahlordnung muss das Konklave spätestens am 21. Tag nach dem Tod des Papstes beginnen. Das wäre der 11. Mai. Beobachter rechnen jedoch mit einem etwas früheren Beginn. Wahlberechtigt sind 135 Kardinäle.
Papst Franziskus ist in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt worden. Auf seinem schlichten Grab steht nur sein lateinischer Name: Franciscus. Die Beisetzung fand nach der großen Trauerfeier auf dem Petersplatz unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Es ist seit langem der erste Papst, dessen Grab nicht im Petersdom sondern außerhalb des Vatikans liegt.
Klöckner würdigt Franziskus
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat den verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. "Für mich war es eine Frage der Ehrerbietung, als Katholikin und im Namen des Deutschen Bundestages in Rom dabei zu sein", sagte die CDU-Politikerin. "So bescheiden wie er lebte, so bescheiden wollte er begraben werden."
Franziskus sei ihrem Heimatbundesland Rheinland-Pfalz sehr verbunden gewesen, fügte Klöckner hinzu. "1985 lebte er in Boppard, lernte dort Deutsch. Ein Papst-Franziskus-Weg erinnert daran."
EU-Ratspräsident António Costa hat am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus an dessen Wertschätzung für die Europäische Union erinnert. Franziskus habe die EU als einen Ort gesehen, der Menschen erfolgreicher als jeder andere aus der Armut befreit und echte Freiheiten für alle in einem demokratischen Raum garantiert habe, schrieb er auf der Plattform X.
Man werde ihn für sein entschiedenes Engagement für die Würde aller Menschen in Erinnerung behalten. Der verstorbene Papst habe die Werte, für die er stand, verkörpert: Frieden, Solidarität, Sorge um den Planeten und Mitgefühl für die Schwächsten.
EU-USA-Treffen vereinbart
US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben der EU zu einem Treffen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereit. In einem kurzen Austausch am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus hätten von der Leyen und Präsident Trump vereinbart, sich zu treffen, teilte eine Sprecherin von der Leyens am frühen Nachmittag mit. Angaben zu einem möglichen Termin oder einem möglichen Ort des Treffens gab es zunächst nicht.
Die Zusammenkunft wäre das erste EU-USA-Treffen auf Spitzenebene seit dem Amtsantritt von Trump im Januar. Die EU versucht seit Wochen, mit dem neuen US-Präsidenten ins Gespräch zu kommen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach der Trauerfeier für Papst Franziskus den verstorbenen Pontifex als Mann der Barmherzigkeit gewürdigt. Er habe Bescheidenheit vorgelebt und die Menschen berührt, ihre Herzen geöffnet, so Steinmeier. Bei seinen Treffen mit ihm habe Franziskus "keine Anstalten gemacht, die Autoritäten seines Amtes in Anspruch zu nehmen".
Franziskus habe sich immer um "die am Rande Stehenden, die Ausgegrenzten" gekümmert, sagte Steinmeier im Vatikan. Er habe für eine "Kirche der Barmherzigkeit" gestanden. "Das hat er gefordert, gelebt und vorgelebt."
Auf die Frage, ob es am Rande auch Gelegenheit zu Gesprächen über andere Themen gegeben habe, antwortete er: "Das ist in erster Linie eine Trauerfeier." Es habe kurze Gespräche gegeben, in die man aber nicht zu viele Erwartungen haben solle.
Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat der Trauerfeier von Papst Franziskus in Rom beigewohnt. "Die ganze Welt war versammelt", sagte er ARD-Gespräch. In Deutschland habe der Tod von Franziskus viele Menschen, nicht nur Gläubige, betroffen, so Bätzing. Die Resonanz auf den Papst sei, auch außerhalb der Kirche, "unglaublich positiv" gewesen. Er habe viel für die Kirche getan.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hofft darauf, dass das Wirken von Papst Franziskus die Verständigung auf der Welt nachhaltig erleichtern wird. "Papst Franziskus baute Brücken. Möge es uns gelingen, sie zu beschreiten", schrieb sie nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz auf der Plattform X.
Konkret erinnerte die deutsche Spitzenpolitikerin zudem an Botschaften des gestorbenen Papstes zu Themen wie Umweltschutz und Solidarität. "Franziskus rief uns dazu auf, füreinander und für die Erde, die wir alle teilen, Sorge zu tragen", schrieb sie. Er habe daran erinnert, dass die Liebe die Ränder erreichen müsse und habe sich der weniger Glücklichen angenommen.
Dazu gehörten die Vertriebenen, die Vergessenen und diejenigen ohne Stimme. Am Tag der Beisetzung ehre man einen Mann, der mit Güte, friedlicher Stärke und Mitgefühl geführt habe.
US-Präsident Donald Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer haben am Rande der Beerdigung von Papst Franziskus ein positives Treffen geführt, wie die französische Präsidentschaft am Samstag mitteilte.
Auf ein von der ukrainischen Pressestelle des Präsidenten veröffentlichtes Foto, das die vier Staatschefs gemeinsam in Rom zeigt, antwortete die französische Präsidentschaft: "Ich bestätige das Treffen, das positiv verlief."
Auch Assange bei Trauerfeier in Rom
Bei der Trauerfeier für Papst Franziskus hat sich Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Öffentlichkeit gezeigt. Der 53 Jahre alte Journalist und Aktivist war mit einem seiner Söhne am Petersplatz in Rom. Auch US-Präsident Donald Trump hatte unter anderem an der Trauerfeier teilgenommen.
Von 2010 an hatte Wikileaks geheimes Material der Whistleblowerin Chelsea Manning von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht. Die USA warfen Assange vor, damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen als mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.
Assange verschanzte sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London, ehe er 2019 zum Zweck einer Auslieferung in Haft genommen wurde. Assange kam Ende Juni 2024 überraschend frei und kehrte nach Australien zurück.
Ausnahmezustand in Rom
Die hunderten Politiker aus mehr als 160 Delegationen sorgten in Rom für einen Ausnahmezustand. Vor allem wegen Trump, der am späten Freitagabend mit seiner Frau Melania in der Air Force One auf dem Flughafen Fiumicino landete, herrschten extreme Sicherheitsvorkehrungen.
Etliche Straßen waren gesperrt. Rund 10.000 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung zu gewährleisten. Über der Stadt kreisten Helikopter. Das gesamte Gebiet rund um den Vatikan wird strengstens bewacht. Scharfschützen, Hundestaffeln, Patrouillen auf dem Fluss Tiber, Polizisten und Soldaten mit Anti-Drohnen-Technologie und andere Spezialeinheiten waren im Einsatz. Das italienische Heer war zudem mit Kampfjets in Bereitschaft.
Die vielen Staatsgäste nahmen seitlich des Altars Platz. Ganz vorne saß Präsident Javier Milei aus Franziskus' Heimatland Argentinien. Daneben waren die Italiener mit Präsident Sergio Mattarella und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Aus Deutschland waren unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz angereist. Viele internationale Politiker nutzten die Trauerfeier dafür, um - zumindest kurz - miteinander zu sprechen.

Die prominenten Gäste auf der Trauerfeier von Papst Franziskus forderten ein Großaufgebot an Sicherheitskräften.
Beisetzung von Papst Franziskus beginnt
Zum Abschluss der Trauerfeierlichkeiten hat die Beisetzung des am Ostermontag verstorbenen Papstes Franziskus begonnen. Sie erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms.
Der Sarg war nach der Totenmesse vor dem Petersplatz am Samstagvormittag mit einem umgebauten Papamobil vom Vatikan zur Lieblingskirche von Franziskus gebracht worden. An der Basilika wurde der Sarg von Migranten, Häftlingen, Wohnungslosen und Transmenschen in Empfang genommen - ein Symbol der Fürsorge des Papstes für ausgegrenzte Gruppen.

Der Sarg des Papstes wird in die Basilika Santa Maria Maggiore getragen.
Nicht nur auf dem Petersplatz, sondern auch am Ziel des Trauerzugs war es zur Mittagszeit bereits sehr voll. Der Zivilschutz verteilte Wasserflaschen. Die Menschen standen dicht gedrängt in der prallen Sonne. Die Temperaturen lagen im Schatten bei rund 20 Grad Celsius - in der Sonne war es deutlich wärmer.
Vor der Basilika Santa Maria Maggiore stellten sich Arme, Migranten und Häftlinge auf. Franziskus hatte testamentarisch verfügt, dass er nicht im Vatikan, sondern in der Marienkirche begraben wird. Die Beisetzung ist am Nachmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit geplant.
Wie wurde die Trauerfeier in Argentinien, dem Heimatland von Franziskus, erlebt? Um fünf Uhr Ortszeit startete die Trauerfeier für die Argentinier, viele hätten Nachtwache gehalten, so Xenia Böttcher aus Buenos Aires. Die offizielle Messe beginnt in der Kathedrale von Buenos Aires um 10 Uhr Ortszeit, also in wenigen Stunden. Anschließend sollen in einer Prozession Punkte in der Stadt aufgesucht werden, in denen der Papst gewirkt hat, beispielsweise die Armenviertel. Einige Argentinier seien allerdings auch gekränkt, dass der Papst sein Heimatland in seiner Amtszeit nie besucht hat.
Vor der letzten Ruhestätte von Papst Franziskus, der Basilika Santa Maria Maggiore, versammeln sich immer mehr Menschen und warten auf das Papamobil mit dem Sarg. "Der Platz ist viel kleiner als der Petersplatz und deshalb sammeln sich jetzt die Menschen in den verschiedenen Zufahrtsstraßen", berichtet ARD-Korrespondentin Verena Schälter von vor Ort.
Trauerzug für Papst Franziskus gestartet
Im Vatikan hat sich der Trauerzug mit dem Sarg von Papst Franziskus in Bewegung gesetzt. Franziskus wird nicht im Petersdom, sondern auf eigenen Wunsch in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt.
Zahlreiche Menschen warten in den Straßen Roms bereits auf den Trauerzug mit dem Sarg von Papst Franziskus. Im italienischen Fernsehen war zu sehen, wie sich Menschen entlang der rund sechs Kilometer langen Strecke aufstellten. Die Route des Trauerzugs führt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten Roms vorbei - etwa der Piazza Venezia, dem Forum Romanum und dem Kolosseum.

Das Papamobil mit dem Sarg von Papst Franzi
Totenmesse für Papst Franziskus beendet
Die Totenmesse für Papst Franziskus ist zu Ende. Der Sarg von Papst Franziskus wurde unter den Applaus der Zehntausenden Gäste in den Petersdom getragen und wird dort auf ein sogenanntes "Papamobil" umgebettet. Anschließend fährt der Papst seinen letzten Weg zu seiner Grabstätte in der Basilika Santa Maria Maggiore.

Der Sarg von Papst Franziskus wird in den Petersdom getragen.
Hunderte Staats- und Regierungschefs sowie Zehntausende Gläubige haben am Samstag in Rom an den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus teilgenommen. Sein schlichter, hölzener Sarg wurde unter dem Applaus der vielen seit Stunden ausharrenden Menschen aus dem Petersdom getragen und auf dem Petersplatz aufgestellt.
Glocken läuteten, als die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 150 Ländern ihre Plätze einnahmen. Außerdem hatten sich rund 220 Kardinäle, 750 Bischöfe und über 4000 weitere Priester auf dem Petersplatz versammelt.
Nach dem lateinischen Abschiedsritus wird der Sarg des Papstes in den Petersdom getragen. Danach beginnt der Trauerzug durch die Stadt, berichtet Christian Wölfel aus Rom. Der Vatikan habe für den sechs Kilometer langen Weg, der unter anderem durch das Kolosseum führt, eine halbe Stunde Zeit veranschlagt.
Kaum in Rom angekommen hat Markus Söder mit mehreren Fotos von der Trauerfeier für Papst Franziskus auf sich aufmerksam gemacht. "Sehr bewegende Momente in #Rom kurz vor Beginn des Requiems. Wir werden Papst #Franziskus sehr vermissen", schrieb der bayerische Ministerpräsident zu einem Foto von sich auf dem Petersplatz auf seinen Social-Media-Kanälen. "Es ist ergreifend, wie viele Menschen sich gleich hier am Petersplatz im #Vatikan und weltweit zuhause vor den Fernsehern von ihm verabschieden werden."
Schon bei der Landung in Rom hatte Söder mit einem Lächel-Selfie mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für Irritationen gesorgt. "Gerade in Rom gelandet: Nun geht es im Konvoi mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Vatikan zu den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Franziskus", postete Söder.
"Beerdigungs-Reiseselfies haben doch etwas recht Würdeloses. Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest", schrieb die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann dazu auf X. "Da kann man schon froh sein, dass Söder nicht auch noch einen Döner in der Hand hat."
Kardinal Giovanni Battista Re hat den verstorbenen Papst Franziskus als Mann des Volkes gewürdigt. Der Papst habe es verstanden mit "den Geringsten unter uns" auf informelle und spontane Weise zu kommunizieren. Franziskus sei "ein Papst des Volkes, mit einem offenen Herzen allen gegenüber" gewesen.
Er erinnerte bei der Trauerfeier für den verstorbenen Pontifex daran, dass das wohl letzte Bild, das viele von dem Kirchenoberhaupt hätten, sei, wie er am Ostersonntag, einen Tag vor seinem Tod, den Ostersegen sprach und die Menge auf dem Petersplatz - auf dem am Samstag auch die Trauermesse abgehalten wurde - vom Papamobil aus grüßte.

Die erste Lesung aus der Apostelgeschichte wurde bei der Totenmesse von Papst Franziskus von einer Frau vorgetragen. Das sei in solch einer Zeremonie ein klares Statement in einer Männerkirche, in der Frauen keine Weiheämter ausführen dürfen, sagt Florian Breitmeier aus der NDR-Kirchenredaktion.
Der britische Thronfolger Prinz William ist zur Papst-Trauerfeier gekommen. Der 42-Jährige reihte sich unter die Trauergäste auf dem Petersplatz im Vatikan. Er nahm neben dem geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Platz.
Prinzessin Kate war nicht dabei. Sie stand auch nicht auf der offiziellen Liste der Trauergäste.
Royals aus mehreren Ländern waren bei der Trauerfeier zu sehen. Darunter waren König Carl Gustaf und Königin Silvia von Schweden sowie Norwegens Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit.
Treffen von Trump und Selenskyj in Rom
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind in Rom am Rande der Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus überraschend zusammengetroffen. Die Unterredung im Vatikan sei sehr produktiv gewesen, teilte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, mit. "Weitere Einzelheiten zu dem Treffen werden folgen." Auch von ukrainischer Seite wurden zunächst keine Details bekannt gegeben.
Es war die erste persönliche Begegnung zwischen beiden Präsidenten seit dem Eklat mit einem Wortgefecht im Weißen Haus im Februar.

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska bei der Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus
Die Trauermesse für Papst Franziskus hat an ihn als Brückenbauer erinnert. "'Brücken bauen und keine Mauern' ist eine Aufforderung, die er mehrfach wiederholt hat", sagte der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, in seiner Predigt auf dem Petersplatz. Franziskus habe angesichts der Kriege während seines Pontifikats immer wieder zu "ehrlichen Verhandlungen" aufgerufen.
Der Papst habe "unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft anzurufen", sagte Battista Re. In Franziskus' Augen habe der Krieg bloß den Tod von Menschen, die Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern und Schulen bedeutet. "Er ist für alle immer eine schmerzhafte und dramatische Niederlage".
US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzler Olaf Scholz haben am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus kurz miteinander gesprochen. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Scholz' Umfeld. Weitere Einzelheiten wurden bislang nicht bekannt. Es ist die erste persönliche Begegnung der beiden seit Trumps Amtsantritt im Januar.
Etwa 200.000 Menschen nehmen am Trauergottesdienst für Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil. Das meldete der Vatikan am Samstagvormittag nach dem Beginn der Trauerfeier.

Der Petersplatz im Vatikan ist während der Trauerfeier für Papst Franziskus gefüllt mit Gläubigen, die Abschied nehmen wollen.
Am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Rom US-Präsident Donald Trump treffen. Das teilte Selenskyjs Büro mit. Zuvor war über ein solches Treffen spekuliert worden.
Trauerzeremonie am Petersplatz beginnt
Mit etwa fünf Minuten Verspätung hat die Trauerfeier für Papst Franziskus begonnen. Der Sarg des verstorbenen Pontifex wurde aus dem Petersdom hinaus auf den Petersplatz getragen und dort vor Staatsgästen, Klerikern und Gläubigen aufgestellt.
Zur Trauermesse für Papst Franziskus haben sich am Samstagvormittag bereits "mindestens 140.000 Menschen" auf dem Petersplatz und den umliegenden Straßen in Rom versammelt. Wie die Polizei mitteilte, trafen die Delegationen aus verschiedenen Ländern ein, um dem verstorbenen Pontifex das letzte Geleit zu geben. Auch US-Präsident Donald Trump traf mittlerweile zur Trauermesse ein.
Bereits mehrere Stunden vor der Ankunft des Trauerzugs mit dem Sarg von Papst Franziskus ist der Andrang vor der Basilika Santa Maria Maggiore groß. Zahlreiche Menschen fanden sich auf dem Vorplatz der Marienkirche im Zentrum Roms ein. Die Sicherheitsvorkehrungen sind immens und der Zugang zu dem Bereich rund um die Basilika wird strengstens bewacht.
Anders als viele andere Päpste soll Franziskus gemäß seines Wunsches in der Kirche und nicht im Petersdom bestattet werden.

Viele Menschen warten vor der Basilika Santa Maria Maggiore, in der der verstorbene Papst beigesetzt werden soll.
Knapp eine Stunde vor Beginn der Trauerfeier für Papst Franziskus sind die ersten Staatsgäste auf dem Petersplatz eingetroffen. Unter anderem kam der frühere US-Präsident Joe Biden mit Ehefrau Jill auf den Platz vor dem Petersdom. Der 82-Jährige, der der zweite katholische US-Präsident der Geschichte war, gehört aber nicht zur offiziellen US-Delegation um den amtierenden Präsidenten Donald Trump.

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill kommen zur Trauerfeier für Papst Franziskus auf den Petersplatz.
Auch wichtige internationale Organisationen würdigen bei der Trauerfeier den verstorbenen Papst, der sich für diplomatische Konfliktlösung, globale Verteilungsgerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung einsetzte. Zu ihnen zählen UN-Generalsekretär Antonio Guterres, die Leiter der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, und der Internationalen Organisation für Migration, Amy Pope, sowie der Chef der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, Gilbert Houngbo.
Ebenfalls kommen hochrangige Vertreter der Welternährungsorganisation FAO und des Welternährungsprogramms WFP. Weiter repräsentiert sind das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Europarat.
Etliche der Staaten, die auf der Trauerfeier für Papst Franziskus vertreten sein werden, liegen aktuell miteinander im Konflikt oder stehen in einem diplomatisch angespannten Verhältnis. Neben US-Präsident Donald Trump ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Rom gereist. Russland entsendet Kulturministerin Olga Ljubimowa. China ist nicht vertreten, dafür aber Taiwan. Der Heilige Stuhl gehört zu den wenigen, die diplomatische Beziehungen zu der Inselrepublik.
Israel entsendet seinen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Yaron Sideman, zu der Trauerfeier. Für die Palästinenser nimmt Ministerpräsident Mohammad Mustafa mit weiteren Regierungsvertretern aus Ramallah teil, für den Libanon Präsident Joseph Aoun. Der mit Israel verfeindete Iran und die Übergangsregierung in Syrien sind durch Minister vertreten. Das streng islamische Königreich Saudi-Arabien, wichtiger Akteur für eine Friedenslösung im Nahen Osten, nimmt mit seinem Außenminister und Klimabeauftragten Adel Bin Ahmed Al-Jubeir teil.
Ungeachtet der verschärften Spannungen im Kaschmir-Konflikt haben sich zudem Indien und Pakistan angekündigt. Vertreter der Demokratischen Republik Kongo und des Nachbarlands Ruanda, die kommende Woche einen Entwurf für eine Beilegung des blutigen Konflikts im Ostkongo vorlegen wollen, wollen ebenfalls zugegen sein.
Selenskyj in Rom eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Rom angekommen. Das teilt ein Sprecher seines Büros mit. Offen ist, ob Selenskyj am Rande der Trauerfeier auch Gelegenheit hat, mit anderen Staatschefs über die Verhandlungen mit Russland für einen Weg zum Frieden zu sprechen. US-Präsident Donald Trump ist bereits am Abend in Rom eingetroffen. Russlands Präsident Wladimir Putin wird in der italienischen Hauptstadt nicht erwartet.
Im Vatikan und in Rom stehen neben der große Trauerfeier für Papst Franziskus der Trauerzug durch die Straßen Roms sowie die Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore an. Der erwartete - und noch nicht offizielle - Ablauf:
- 9.00 Uhr: Ankunft der Kardinäle im Petersdom
- 9.30 Uhr (ca.): Ankunft der Staatsgäste am Petersdom
- 10.00 Uhr: Beginn der Trauerfeier unter der Leitung von Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalkollegiums
- 12.00 Uhr (ca.): Ende der Trauerfeier
- 12.30 Uhr (ca.): Abfahrt des Trauerzugs mit dem Sarg, Staatsgäste verlassen Vatikan
- 12.30 Uhr bis 13.00/13.30 Uhr (ca.): Fahrt in Schrittgeschwindigkeit durch die Innenstadt
- 13.00/13.30 Uhr (ca.): Ankunft an der Basilika Santa Maria Maggiore
- 13.30 Uhr (ca.): Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Der Sarg von Papst Franziskus wird offenbar in einem umgebauten Papamobil durch Rom gefahren. Wie italienische Medien übereinstimmend berichteten, sollen die Menschen so den gestorbenen Pontifex vom Straßenrand sehen können. Das verglaste Auto sei jenes, das Franziskus bei einer seiner Papstreisen im Ausland verwendet hatte.

Ein vollelektrisches Papamobil steht in einem Hof des Vatikans. In einem umgebauten Modell soll laut italienischen Medien der Sarg des verstorbenen Papstes durch die Innenstadt von Rom gefahren werden.
Zur Totenmesse auf dem Petersplatz werden 200.000 Menschen erwartet sowie Delegationen und Repräsentanten aus über 150 Ländern. Unter ihnen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Tausende versammeln sich vor Petersdom
Auf dem Petersplatz in Rom sind die Vorbereitungen für die Trauermesse für Papst Franziskus in vollem Gange. Tausende Menschen versammelten sich bereits am frühen Morgen vor dem Petersdom. Zur Trauerfeier ab 10.00 Uhr werden dort Hunderttausende Menschen erwartet, darunter Hunderte Staatsgäste. Anschließend wird der Sarg des Papstes vom Vatikan aus durch die Straßen Roms bis zur Basilika Santa Maria Maggiore gefahren. Dort folgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Beisetzung.

Kleriker und Gläubige treffen vor dem Begräbnis von Papst Franziskus auf dem Petersplatz im Vatikan ein.
Die Parteispitze der Grünen zollt dem verstorbenen Papst Respekt: Er habe für ein einbeziehendes und nicht ausschließendes und ausgrenzendes Christentum gestanden, heißt es in einem zweiseitigen, am Freitagabend veröffentlichten Schreiben auf der Homepage der Partei. Franziskus habe nicht über den Menschen stehen wollen: "Angefangen mit einer Amtsauffassung, in der für rote Papstschühchen, schwere Limousinen und palastartige Wohnungen kein Platz mehr war."
Besonders loben die Parteivorsitzende Franziska Brantner und der stellvertretende Parteivorsitzende Sven Giegold, die den Text nach Parteiangaben verfasst haben, Franziskus' Engagement für den Klimaschutz.
Jorge Mario Bergoglio setzte sich Zeit seines Lebens für die Armen ein. Auch nach seiner Wahl zum Papst änderte sich das nicht. In Rom ist bei Bedürftigen, Obdachlosen und Geflüchteten die Trauer über Franziskus' Tod entsprechend groß.
Trauerzug durch Rom geplant
Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrhundert führt wieder ein Trauerzug mit einem toten Papst durch Rom: Franziskus' Leichnam wird heute auf einer etwa sechs Kilometer langen Strecke durch das Zentrum der Ewigen Stadt gefahren. Ein letzter Weg voller Symbolkraft.
Die Trauer um den verstorbenen Pontifex ist groß. Nach Angaben des Vatikans zogen seit Mittwoch etwa 250.000 Menschen an dem Sarg vorbei, vom frühen Morgen bis tief in die Nacht. Nun hat der Petersdom seine Tore geschlossen.