
Inhaftierung wegen Spionage-Vorwurfs Iran bestätigt Festnahme eines Deutschen 2024
Der Iran hat erstmals die Inhaftierung eines deutschen Touristen bestätigt. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Mehr wirft das Land ihm Spionage vor. Der Radfahrer soll bereits 2024 festgenommen worden sein.
Der Iran hat die Inhaftierung eines deutschen Radfahrers öffentlich gemacht. Der junge Tourist soll bereits im vergangenen Jahr wegen Spionageverdachts festgenommen worden sein. Wann genau, wurde nicht mitgeteilt. Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, der Geheimdienst der Revolutionsgarden habe den ihn nahe der Atomanlage Arak in der Provinz Markasi in Gewahrsam genommen. Ein Video soll die Festnahme zeigen.
Der Deutsche soll ins Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran gebracht worden sein. Es gilt wegen seiner Haftbedingungen als berüchtigt. Unter anderem ehemalige Häftlinge berichten von Folter und Misshandlung der Gefangenen.
Verhaftungswelle wegen Spionage-Vorwürfen
Laut der Nachrichtenagentur soll der Deutsche Koordinaten und Standorte sensibler militärischer und nuklearer Einrichtungen aufgenommen und verschickt haben. Weitere Einzelheiten zu den Vorwürfen und etwaigen juristischen Schritten sind nicht bekannt.
Iran-Kenner gehen davon aus, dass die Spionagevorwürfe gegen den Radfahrer vorgeschoben sind. Teheran könnte seine Inhaftierung als Druckmittel in diplomatischen Verhandlungen einsetzen. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich bislang nicht zu dem Fall äußern.
Iranische Behörden haben im Krieg mit Israel eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen landesweit in den vergangenen Tagen.