
Mecklenburg-Vorpommern Etwa 800 Menschen demonstrierten bei Ostermärschen in MV
Die Aktionen standen in diesem Jahr unter dem Motto "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt". In den Aufrufen gab es Kritik an Israel für das Blutvergießen in Gaza. Kritik an Russland blieb jedoch oft aus.
Knapp 800 Menschen haben sich am Karsonnabend in Mecklenburg-Vorpommern an Ostermärschen beteiligt. Das Netzwerk Friedenskooperative hatte bundesweit in rund 70 Städten zu Aktionen aufgerufen. In Schwerin kamen laut Polizei rund 300, in Wismar etwa 50 Demonstrierende zusammen. Eine weitere Aktion gab es in Stralsund, in Sassnitz ist eine Aktion für Ostermontag geplant. In Rostock gab es zwei Veranstaltungen mit 180 und 250 Teilnehmenden, die laut Polizei friedlich abliefen.
Friedenskooperative: "Keine Milliarden für eine ungezügelte Aufrüstung"
Die traditionellen Ostermärsche standen in diesem Jahr unter dem Motto: "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt!". Im Aufruf der Friedenskooperative in Mecklenburg-Vorpommern hieß es: "Wir brauchen keine Milliarden für eine ungezügelte Aufrüstung und ein globales Wettrüsten, sondern Abrüstung und Rüstungskontrolle." Stattdessen seien mehr diplomatische Initiativen notwendig.
Wenig Kritik an Russland
Der Politikwissenschaftler Thorsten Gromes vom Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt hat die Aufrufe genauer untersucht. Er resümiert, dass es oft massive Vorwürfe gegen Israel für das Blutvergießen in Gaza nach dem Angriff der Hamas gibt. Mit Kritik an Russland würden sich viele Ostermarsch-Aufrufenden hingegen schwer tun. Zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine heiße es meistens: Keine Waffenlieferungen mehr dorthin sondern Friedensgespräche fördern. Ein Abzug der russischen Truppen werde nur in einem der analysierten Aufrufe gefordert.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 19.04.2025 | 12:00 Uhr