Anneke Kim Sarnau und Lina Beckmann stehen auf einem Platz in Rostock während Dreharbeiten

Mecklenburg-Vorpommern Max Gleschinski: "Der Polizeiruf Rostock war für mich ein Traum"

Stand: 22.04.2025 12:03 Uhr

Der 30. Polizeiruf 110 aus Rostock mit dem Titel "Tu es!" soll im November ausgestrahlt werden. Seine Uraufführung feiert er am Freitag beim FiSH-Filmfestival in Rostock. Max Gleschinski, der aus der Hansestadt stammt, hat Regie geführt.

Wenn Max Gleschinski sich den allerersten Rostocker Polizeiruf damals 2010 live im Fernsehen angesehen haben sollte, dann war er gerade mal 16 Jahre alt. "Der Polizeiruf Rostock war für mich als Filmemacher natürlich immer so ein ferner Traum", erzählt der Filmemacher, "weil wir uns damals als Familie sonntags vor dem Fernseher versammelt haben, weil wir wussten, jetzt gibt es irgendwie Rostock zu sehen - mal jenseits von regionaler Berichterstattung, sondern wirklich so fiktionales Geschichtenerzählen aus unserer Heimatstadt."

Entsprechend groß war die Freude bei Max Gleschinski, als er das Angebot für den Polizeiruf bekam: "Das ist der erste Film, den ich gemacht habe, der auch wirklich in Rostock spielt."

Polizeiruf 110 "Tu es!": Anstiftung zum Suizid?

Die beiden Kommissarinnen Katrin König und Melly Böwe, gespielt von Anneke Kim Sarnau und Lina Beckmann, haben es in Rostock mit einem dramatischen Verbrechen zu tun. Auf offener Straße sterben zwei Menschen. Ein junger Mann ersticht eine Frau und richtet sich dann selbst. Am Tatort steht das Ermittlerinnen-Duo vor einem Rätsel, denn zwischen Leon Schilling (Karl Seibt) und der Managerin Mona Färber (Nora Moltzen) gibt es keinerlei erkennbare Verbindung. Die einzige Spur ist eine Nachricht auf Schillings Handy - "Tu es!" - in der Nacht vor der Tat. Die Nachricht stammt von Felix Lange (Sebastian Jakob Doppelbauer), einem 28-jährigen Lehrer, doch der streitet jede Beteiligung an der Tat ab - es ist nicht das erste Mal, dass er in ähnlichem Kontext aussagt.

Die Ermittlerinnen vermuten, dass Lange unter Pseudonym in Internetforen gezielt emotional und psychisch verwundbare Personen anspricht, um sie zum Suizid zu bewegen. Die Kommissarinnen stehen dabei auch vor einer rechtlichen Herausforderung, da die Aufforderung zum Suizid ohne geschäftsmäßige Absicht in Deutschland nicht strafbar ist.

Gleschinski: "Ein Privileg, als Rostocker einen Rostocker Polizeiruf zu machen"

Für "Tu es!" wurde Max Gleschinski gefragt, ob er zunächst das Drehbuch lesen könne. "Dann gab es ein Gespräch, gemeinsam mit dem Autoren und den Produzentinnen darüber. Und während dieses Gesprächs haben wir dann alle entschieden, ob wir das zusammen machen oder nicht", erzählt der Regisseur. "Das heißt, es war in gewisser Weise ein Casting-Prozess, in dem ich da war und der ganz toll lief."

Gedreht wurde dann unter anderem im Frühjahr 2024 in Rostock. "Abgesehen davon, dass es ein Privileg ist, als Rostocker einen Rostocker Polizeiruf zu machen und diese Geschichte zu erzählen. Es ist einfach auch eine gute Chance, weil das einfach alles gute Leute sind. Das Interesse, das die haben und das ich habe, ist deckungsgleich."

Weitere Polizeiruf- und Thriller-Pläne

Ohne zu viel zu verraten, die Folge "Tu es!“ klärt zwar vieles und lässt trotzdem einiges offen. Und so ist Max Gleschinski gerade wieder dabei, einen neuen Polizeiruf aus Rostock zu drehen. "Es gibt bei den Kommissarinnen in der horizontalen Erzählung eine Absicht, dass da Konflikte etabliert werden und die in den kommenden Filmen weitererzählt werden."  

Zudem bereitet der Regisseur einen Thriller vor - der Titel: "Ping Pong". Darin trifft ein Paar in seinem Toskana-Urlaub auf einen sympathischen Exil-Deutschen. Diese Begegnung allerdings verändert ihr Leben - für immer. Wann der neue Spielfilm von Max Gleschinski ins Kino kommt, steht allerdings noch nicht fest.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Kulturjournal | 24.04.2025 | 19:00 Uhr