
Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein Osterbotschaft der Landesbischöfin: "Liebe ist stärker als Hass"
Ostern ist für Christen weltweit eines der wichtigsten Feste. Die für Norddeutschland zuständige Evangelisch-Lutherische Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt wünscht sich mehr Zusammenhalt, Respekt und Rücksichtnahme in der Gesellschaft.
Trotz der Angst und der Unsicherheiten in der Welt betont die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Kraft der Osterbotschaft. Seit der Auferstehung Christi sei "die alles Leben verneinende Macht des Todes" besiegt und überwunden. "Seit damals bekennen Christen, dass Gottes Liebe stärker ist als Hass, Gewalt und Tod." Gerade in schwierigen Zeiten schenke diese Botschaft Zuversicht. Die Erfahrung, respektiert zu werden, die Fähigkeit, füreinander da zu sein und einander zu vertrauen, und nicht zuletzt die Liebe: Das schenke Zuversicht, so die Landesbischöfin.
Ausgrenzung dürfe kein Mittel der Politik sein
Die Auswirkungen der Angst und der Unsicherheit auf das Zusammenleben in der Gesellschaft seien noch nicht absehbar, sagte Kühnbaum-Schmidt. Eine verletzlich erscheinende Demokratie berge aber die Gefahr, "Stärke, Macht und Überlegenheit propagierende Populisten auf den Plan" zu rufen. "Mir bereitet es Sorge, dass gegenwärtig Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme auf der Strecke bleiben", so die Landesbischöfin. Im Lübecker Dom wird Kühnbaum-Schmidt am Sonntagvormittag einen zentralen Ostergottesdienst feiern.
Bischof Heße: "Ostern ist gottgeschenkt"
"Ostern ist gottgeschenkt“, sagt der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße in seiner Botschaft zum Osterfest. Zum Bistum Hamburg gehört auch ganz Mecklenburg. Heße appelliert an die Gläubigen, das Licht der Auferstehung als Zeichen der Hoffnung an andere Menschen weiterzugeben. "Dieser Tage sehen sich viele Menschen im Dunkeln, sie haben Angst und Sorge. Da ist es wichtig, dass in ihrer Dunkelheit Licht leuchtet." Dieses Jahr strahle ein besonderes Licht in die Welt, sagte Heße. Christinnen und Christen aller Konfessionen feiern das Osterfest erstmals seit 2017 am gleichen Termin. "Ich finde, das ist ein kraftvolles Zeichen: das Licht Christi, entzündet in Rom, Jerusalem, Kiew, Moskau, Hamburg und an vielen weiteren Orten, wo Gläubige sich heute versammeln, um Jesu Auferstehung zu feiern." Katholiken aus Norddeutschland begehen am Vormittag eine heilige Messe im Hamburger Dom St. Marien.
Erzbischof Koch: Mut zur persönlichen Gotteserfahrung
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch, zuständig für die Katholiken in Vorpommern, rief in seiner Botschaft dazu auf, die Auferstehung Jesu Christi als Einladung zur persönlichen Gotteserfahrung zu verstehen. "Wer es nicht wagt, Gott als Wirklichkeit anzunehmen und mit ihm zu leben, wird auch nicht die Erfahrung machen, dass Christus an seiner Seite geht", so der Erzbischof. Genau diese Erfahrung, dass Gott die Menschen im Tod nicht alleine lasse, sei der Kern von Ostern.
Auferstehung Christi als "große, einzigartige Botschaft"
Auch Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hannover, betont im NDR Interview den Hoffnung spendenden Sinn von Ostern. "Wie kann eine Hoffnungsbotschaft klingen, wenn es rundherum viel Missgunst, Neid und Gewalt gibt? Ich glaube, dass diese Welt gerade in dieser angespannten Situation, gerade in Unsicherheiten, sich erinnern muss an eine große, einzigartige, verwandelnde Botschaft: die Auferstehung Christi". Dieses Jahr werde Ostern ökumenisch zusammen gefeiert. Millionen Menschen weltweit ließen sich von dem Gedanken anstecken: "Es gibt etwas gutes, auf das sie hoffen können", so der Landesbischof.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 20.04.2025 | 08:00 Uhr