
Sachsen-Anhalt Drömling wehrt sich gegen Kritik am Umgang mit Eichenprozessionsspinner
Der Drömling ist in diesem Jahr massiv vom Eichenprozessionsspinner befallen. Mehrere Gemeinden schlagen in einem Brandbrief deswegen jetzt Alarm. Bewohner hätten gesundheitliche Probleme wegen des Schädlings und es drohe die Schließung von Kitas und Spielplätzen. Das Unesco-Biosphärenreservat weist die Vorwürfe aus dem Brief zurück.
Die Verwaltung des Unesco-Biosphärenreservats Drömling wehrt sich gegen Vorwürfe zum Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner. Dabei geht es um einen Brandbrief mehrerer Ortsbürgermeister aus den Einheitsgemeinden Gardelegen, Klötze und Oebisfelde-Weferlingen. In dem Schreiben kritisieren sie die Reservatsverwaltung dafür, den gezielten Einsatz biologischer Insektizide aus der Luft abzulehnen.
Verwaltung: Insektizid nicht unbedenklich
Verwaltungsleiter Fred Braumann entgegnete im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstag, anders als in dem Brief dargestellt sei das besagte Insektizid nicht für den Einsatz in der Nähe von Gewässern zugelassen. Es sei verboten, das Mittel im Abstand von 25 Metern zu einem Gewässer auszubringen. Das gehe aus der deutschen Zulassung hervor. Damit sei das Mittel auch nicht, wie in dem Brief dargestellt, für andere Insektenarten, Pflanzen und Gewässer unbedenklich.
Bewohner klagen über gesundheitliche Beschwerden
In dem Brandbrief fordern die Ortsbürgermeister Land und Bund auf, rasch einzugreifen. Besonders stark betroffen vom Eichenprozessionsspinner ist den Angaben nach Miesterhorst, das zur Stadt Gardelegen gehört. Ortsbürgermeister Michael Truthe berichtete von zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden unter den Bewohnern – darunter Hautreaktionen, Atemwegsproblemen und Juckreiz.
Das öffentliche Leben könne eingeschränkt werden. Es drohten Schließungen von Kitas, Spielplätzen und Sportanlagen. Zudem seien viele Bäume bereits kahlgefressen.
Die Bürgermeister nannten eine großflächige Bekämpfung die einzige Möglichkeit, die Lage in den Griff zu bekommen. Schon seit Jahren weise man auf das Problem hin.
MDR (Christoph Dziedo, Carina Emig, Lukas Mauri, Cornelia Winkler)