
Sachsen-Anhalt Grundschüler lernen, mit Feuer umzugehen
Die Grundschüler in Grieben in der südlichen Altmark haben am Mittwoch ihren diesjährigen Brandsicherheitstag erlebt. Für alle vier Klassenstufen war der spannend, vor allem aber für die dritte. Die durfte nämlich ganz offiziell mit Feuer experimentieren, natürlich unter Aufsicht der Feuerwehr.
Eigentlich sei es ja die Aufgabe, Feuer zu löschen, schmunzelt Thomas Lemme, der Wehrleiter von Bittkau. Aber nur wer weiß, wie Feuer entsteht, könne Brände verhindern – auch schon als Kind. Die Drittklässler der Grundschule Grieben umringen ihn und seinen Uchtdorfer Kollegen Sebastian Strull. Die Kameraden haben Utensilien dabei, um Feuer zu entfachen – Feuerzeuge und Streichhölzer zum Beispiel.
Dazu brennbare Materialien wie Holz und Holzwolle, Papier und Papiertaschentücher, aber auch – in kleinen Fläschchen – Diesel. Fast jedes der Kinder hat schonmal selbst ein Streichholz entzündet, staunt der Bittkauer Wehrleiter. Aber die meisten wissen auch gut, wie Feuer gelöscht werden: mit Wasser, Sand und Schaum zum Beispiel. So einige kleine Flammen lodern da – unter Aufsicht des Fachpersonals – beim Brandsicherheitstag. Die Grundschule Grieben hat genau den richtigen Ort für solche Experimente: Ihre Töpferwerkstatt auf dem Schulhof ist brandschutztechnisch auf dem neuesten Stand.

Schüler mit Feuer: Nur unter Aufsicht der Feuerwehr.
In Notsituationen wissen, was zu tun ist
Zum dritten Mal veranstaltet die Schule den Brandsicherheitstag. Schulleiterin Anja Taeger ist es wichtig, dass alle Kinder in Notsituationen wissen, wie sie sich verhalten müssen. So lernt die erste Klasse denn auch die Grundlagen, wie Feuer entsteht und wie man sich verhält.
Die zweite Klasse lernt mit Hilfe eines Übungs-Apparates, wie man einen Notruf absetzt und welche die wichtigen W-Fragen sind. Die dritte Klasse experimentiert mit Feuer und lernt, wie es gelöscht werden kann. Es ist das dritte Schuljahr in Folge, in dem die Grundschule Grieben diesen Brandsicherheitstag erlebt. Anja Taeger, die Schulleiterin, sagt, man merkt den Kindern die Fortschritte an.
So habe die heute dritte Klasse sich am Morgen schnell daran erinnert, wie man einen Notruf mit dem Beantworten der W-Fragen absetzt. Das hatten die Kinder im vergangenen Schuljahr beim Brandsicherheitstag gelernt.
Die vierte Griebener Grundschulklasse ist besonders gefordert. In einem Quiz testen die Mädchen und Jungen ihr Wissen rund um den Brandschutz. Das haben vor ihnen auch die Viertklässler in Lüderitz und Tangerhütte getan. Die Ergebnisse werden in den kommenden Tagen verglichen. Die Klasse mit den meisten Punkten holt einen Wanderpokal an ihre Schule. Seit zwei Jahren verteidigen den die Griebener.
Werbung für die Feuerwehr
Für Anja Taeger, die Schulleiterin, ist dieser Brandsicherheitstag nicht nur da, um den Kindern überlebenswichtiges Wissen zu vermitteln. Sie sieht die Veranstaltung auch als eine Mitgliederwerbung für die Feuerwehren in der Einheitsgemeinde Tangerhütte.
Mancher Schüler, manche Schülerin ist schon in einer Jugendwehr, andere könnten nach den Erlebnissen beim Brandsicherheitstag folgen, sagt sie. Deshalb pflegt sie die Kooperation mit den Feuerwehren und will sie im kommenden Schuljahr noch weiter ausbauen: Dann soll es an der Griebener Grundschule eine wöchentliche Arbeitsgemeinschaft junger Brandschutzhelfer geben.
MDR (Katharina Häckl, Max Schörm)