
Krieg gegen die Ukraine ++ Leichen gefallener Soldaten ausgetauscht ++
Die Ukraine und Russland haben Hunderte Soldatenleichen ausgetauscht. Nach ukrainischen Angaben hat es bei russischen Angriffen auf mehrere Städte Tote und Verletzte gegeben.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Leichen gefallener Soldaten ausgetauscht
- China bestreitet Waffenlieferung an Russland
- Rubio stellt Friedensbemühungen der USA infrage
- Ukraine: Angriffe auf Cherson, Charkiw und Sumy - Tote und Verletzte gemeldet
- Russlands UN-Vertreter: Waffenstillstand unrealistisch
Ende des Liveblogs
Damit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Trump drängt auf schnelles Friedensabkommen für die Ukraine
US-Präsident Donald Trump hat erklärt, dass ein Friedensabkommen mit der Ukraine schnell abgeschlossen werden müsse. In dieser Einschätzung stimme er mit US-Außenminister Marco Rubio überein. Er bezeichnete den Krieg als "erbitterten Kampf", sagte aber, er sehe "gute Chancen, das Problem zu lösen".
"Sollte eine der beiden Parteien es aus irgendeinem Grund sehr schwierig machen, werden wir einfach sagen: 'Ihr seid dumm. Ihr seid Idioten. Ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden einfach abwarten'“, sagte Trump weiter. "Aber hoffentlich müssen wir das nicht tun." Auf die Frage, ob der russische Präsident Wladimir Putin seiner Meinung nach Zeit schinden wolle, antwortete Trump: "Ich hoffe nicht."
Trump vermied allerdings eine klare Aussage, ob er die Unterstützung für die Ukraine beenden würde. Er glaube weiterhin an eine Verhandlungslösung. Es gehe ihm darum, dass der Krieg beendet werde, betonte er. Von beiden Seiten - Russland wie Ukraine - erwarte er "Enthusiasmus" für die Gespräche.
Australier steht wegen Kampfeinsatz für Ukraine vor Gericht
Ein Australier muss sich wegen des Vorwurfs eines Kampfeinsatzes für die Ukraine in der von Russland besetzten ostukrainischen Region Luhansk vor Gericht verantworten. Gegen den 33-jährigen Oscar Jenkins sei ein Strafverfahren wegen Söldnertums eingeleitet worden, teilten die von Russland eingesetzten Behörden in Luhansk mit.
Nach Angaben der Ermittler war der Australier im Februar 2024 in die Ukraine gereist und kämpfte zwischen März und Dezember 2024 gegen die russische Armee. Russland betrachtet Ausländer, die für die Ukraine kämpfen, grundsätzlich als Söldner. Sie werden daher strafrechtlich verfolgt und nicht als Kriegsgefangene behandelt.
Selenskyj wirft China Hilfe bei Produktion russischer Raketen vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, chinesische Unternehmen, gegen die Kiew Sanktionen verhängt hatte, seien an der Produktion russischer Iskander-Raketen beteiligt.
"Heute haben wir unsere ukrainischen Sanktionen gegen fast hundert weitere natürliche und juristische Personen ausgeweitet, von denen die meisten an der Herstellung solcher Raketen - Iskander - beteiligt sind, wie die, die unser Charkiw getroffen haben", schrieb Selenskyj auf X. "Viele dieser Einrichtungen sind russisch, aber leider sind auch einige aus China", sagte er.
Das chinesische Außenministerium wies Selenskyjs Vorwurf, das Land habe Waffen an Russland geliefert, zuvor als haltlos zurück und erklärte, China habe keiner Kriegspartei Waffen zur Verfügung gestellt.
Russland und Ukraine tauschen Leichen Gefallener aus
Die Ukraine und Russland haben Hunderte Soldatenleichen ausgetauscht. 909 Leichname habe die ukrainische Seite erhalten, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Soldaten fielen demnach bei Kämpfen in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Sumy und Charkiw. Einige Leichen seien aus russischen Leichenhäusern hergebracht worden.
Im Gegenzug erhielt die russische Seite Medienberichten zufolge die Überreste von 41 eigenen Soldaten. Der Tausch fand ukrainischen Angaben nach unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes statt.
Russland angeblich dialogbereit - unter Bedingungen
Angesichts des wachsenden Drucks aus den USA und Europa auf ein Ende des seit 2022 währenden Ukraine-Kriegs betont Russland seine Dialogbereitschaft, will aber seine Interessen gewahrt wissen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau als Reaktion auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump.
Dieser hatte gesagt, dass er noch diese Woche auf eine russische Rückmeldung zu einem möglichen Friedensabkommen warte. Es gebe gewisse Fortschritte bei diesem komplizierten Thema, "aber es stehen noch viele schwierige Beratungen an", sagte Peskow der Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Russland strebt eine Lösung dieses Konfliktes an, eine Wahrung seiner eigenen Interessen, und ist zum Dialog bereit."
Vance ist optimistisch, dass USA den Krieg beenden können
US-Vizepräsident JD Vance ist optimistisch, dass die USA den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden können. Das sagte er bei einem Treffen mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom. "Da es Verhandlungen gibt, werde ich ihnen nicht vorgreifen, aber wir sind optimistisch, dass wir diesen Krieg, diesen sehr brutalen Krieg, hoffentlich beenden können", sagte er vor Reportern, die neben Meloni saßen.
Zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio gedroht, die amerikanischen Bemühungen um Frieden zwischen Russland und der Ukraine einzustellen, sollte es nicht bald klare Anzeichen für eine Einigung geben.
Kreml: Moratorium für Angriffe auf Energieinfrastruktur abgelaufen
Ein im vergangenen Monat von Russlands Präsident Wladimir Putin verhängtes 30-tägige Moratorium für Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur ist nach Angaben des Kreml heute abgelaufen. "Der Monat ist in der Tat abgelaufen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bei einer Pressekonferenz auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es "keine weiteren Anweisungen vom Oberbefehlshaber Präsident Putin", fügte er hinzu. Russland hatte am 18. März angekündigt, Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine auszusetzen. Vorausgegangen war ein Telefonat zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump.
Moskau und Kiew beschuldigten sich danach jedoch mehrfach gegenseitig, sich nicht an die Vereinbarung zu halten. Die vorübergehende Pause von Angriffen auf Energieinfrastruktur war eines der wenigen Zugeständnisse, die Trump Russland im Bemühen um eine Waffenruhe abgerungen hatte. Putin lehnte einen gemeinsamen von den USA und der Ukraine vorgelegten Vorschlag für einen bedingungslosen und vollständigen Waffenruhe ab.
Russland meldet Einnahme von Ortschaft in Ostukraine
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Valentyniwka sei unter Kontrolle gebracht worden, teilte das Ministerium mit. Zudem hätten die russischen Streitkräfte am Morgen wichtige Anlagen in der Ukraine angegriffen, in denen Drohnen produziert würden.
China verneint Waffenlieferungen an Russland
China weist den Vorwurf des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück, es habe Waffen an Russland geliefert. China habe keiner der in die "Ukraine-Krise" verwickelten Parteien jemals tödliche Waffen zur Verfügung gestellt, sagt der Sprecher des Außenministeriums, Lin Jian. "Chinas Haltung zur Ukraine-Frage war immer klar", sagt Lin. "China hat sich aktiv für eine Waffenruhe und die Beendigung des Konflikts eingesetzt und Friedensgespräche gefördert." China lehne haltlose Anschuldigungen und politische Manipulation ab.
Selenskyj hatte gestern gesagt, die Volksrepublik liefere Waffen nach Russland und produziere Waffen auf russischem Territorium.
Rubio stellt Friedensbemühungen der USA infrage
Die USA könnten Außenminister Marco Rubio zufolge schon bald ihre Bemühungen um Frieden zwischen Russland und der Ukraine einstellen, sollte es nicht klare Anzeichen für eine Einigung geben. Dies könne bereits innerhalb weniger Tage geschehen, sagt US-Außenminister Marco Rubio in Paris nach einem Treffen mit Vertretern der Ukraine und weiterer europäischer Staaten. US-Präsident Donald Trump sei zwar weiterhin an einem Abkommen interessiert, habe aber viele andere Prioritäten weltweit. Sei eine Einigung nicht möglich, werde Trump womöglich sagen: "Wir sind fertig." Es müsse rasch festgestellt werden, ob eine Vereinbarung zur Beendigung des Krieges in der Ukraine möglich sei, sagt Rubio. Wenn es beiden Seiten ernst sei mit einem Frieden, dann seien die USA bereit zu helfen.
Rubio äußerte dennoch die Hoffnung, dass sich die Europäer weiterhin an den von den USA geführten Gesprächen über eine Waffenruhe beteiligen werden. "Ich denke, dass Großbritannien, Frankreich und Deutschland uns dabei helfen können, die Dinge voranzubringen und einer Lösung näher zu kommen."
Ukraine meldet Abschuss russischer Marschflugkörper und Drohnen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht drei russische Marschflugkörper vom Typ Iskander-K und 23 Drohnen abgefangen und zerstört. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte sechs Marschflugkörper und 37 Drohnen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert.
Zahl der Opfer in Charkiw gestiegen
Die Zahl der Opfer nach dem russischen Raketenangriff auf die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine hat sich erhöht. Nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow sind bei dem Angriff ein Mensch getötet und 54 Personen verletzt worden. Zunächst war lediglich von 20 Verletzten berichtet worden. Durch den Angriff am Morgen seien nach vorläufigen Informationen 15 Wohngebäude beschädigt worden. Charkiw ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine.
Zwei Tote in Cherson bei russischem Drohnenangriff
In der südukrainischen Region Cherson sind bei einem russischen Drohnenangriff nach ukrainischen Angaben zwei Straßenarbeiter getötet worden. Der Gouverneur von Cherson, Olexandr Prokudin, teilt mit, die beiden Männer hätten in der Nähe eines Dorfes nordöstlich der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson gearbeitet, als die Drohne eingeschlagen sei. Die Region Cherson wurde in den ersten Wochen der Invasion der Ukraine im Februar 2022 von russischen Streitkräften besetzt. Die Ukraine eroberte im Laufe des Jahres große Teile des Territoriums zurück.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Klingbeil fordert Konsens bei möglicher "Taurus"-Lieferung
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil dringt auf eine gemeinsame Entscheidung der schwarz-roten Koalition über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine. Auf die Frage, ob die mögliche Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern eine Kanzler-Entscheidung sei, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wichtige außenpolitische Entscheidungen werden in einer Regierung im Konsens getroffen. In der Union gibt es dazu ja auch keine einheitliche Position."
In den Koalitionsverhandlungen seien "keine Vereinbarungen über einzelne Waffensysteme getroffen" worden, unterstreicht Klingbeil. "Das war auch nie Thema in den Gesprächen." Auf die Frage, ob die SPD bei ihrem Nein zu einer "Taurus"-Lieferung bleibe, antwortet Klingbeil: "Die Position der SPD ist bekannt."
Zurückhaltend äußert er sich zu einer deutschen Beteiligung an einer möglichen Friedenstruppe für die Ukraine. "Das wäre der 47. Schritt vor dem ersten." Es gebe derzeit keinerlei Anzeichen, dass der russische Präsident Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen bereit sei. Es geht jetzt weiter darum, verlässlich an der Seite der Ukraine zu stehen. "Deutschland muss größter militärischer Unterstützer der Ukraine in Europa bleiben."
Ein Toter und Verletzte bei Angriffen in der Ukraine
Trotz internationaler Bemühungen um eine Friedenslösung haben sich die Streitkräfte Russlands und der Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen überzogen. Bei einem Drohnenangriff in der nordostukrainischen Großstadt Sumy wurde nach Angaben des geschäftsführenden Bürgermeisters Artem Kobsar ein Gebäude getroffen und ein Mensch getötet. Außerdem gebe es einen Verletzten.
In einem dicht besiedelten Gebiet der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlug nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow eine Rakete ein. Der regionale Militärverwalter Oleh Sinegubow berichtete ebenfalls auf Telegram, das Geschoss habe ein mehrstöckiges Wohngebäude getroffen. Nach vorläufigen Informationen seien 20 Menschen verletzt worden. Explosionen waren Berichten zufolge auch in Vororten der ukrainischen Hauptstadt Kiew sowie in der südukrainischen Industriestadt Dnipro zu hören.
Der Gouverneur des russischen Gebiets Rostow, Juri Sljusar, teilte unterdessen via Telegram mit, die Flugabwehr habe mehrere feindliche Drohnen abgefangen und zerstört. Vorläufigen Informationen zufolge gebe es weder Schäden am Boden noch Tote oder Verletzte. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russlands UN-Vertreter: Waffenstillstand unrealistisch
Ein Waffenstillstand im Ukraine-Krieg ist nach Worten des russischen Botschafters bei den Vereinten Nationen zurzeit unrealistisch. Schon die Vereinbarung der beiden Kriegsparteien, im beidseitigen Einvernehmen die Angriffe auf Energieeinrichtungen im jeweiligen Nachbarland einzustellen, habe nicht funktioniert, sagte der russische UN-Vertreter Wassilij Nebensja in New York. Auch die Frage, wer die Einhaltung eines solchen Waffenstillstands überwachen sollte, sei ungeklärt.
Trump erwartet offenbar Anruf von Putin
ARD-Korrespondentin Gudrun Engel aus Washington zu den Verhandlungen um ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs.