Einsatzkräfte der ukrainischen Polizei vor einem Gebäude nahe Charkiw, das Ziel von Drohnenangriffen wurde
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Krieg gegen die Ukraine ++ Tote und Verletzte nach russischen Drohnenangriffen ++

Stand: 25.04.2025 08:14 Uhr

Erneut hat Russland Städte in der Ukraine mit Drohnen angegriffen - dabei kamen nach ukrainischen Angaben zwei Menschen ums Leben. Sicherheitspolitik-Experte Mölling sieht derzeit keine Chancen für einen Friedensplan. Die Entwicklungen im Liveblog.

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit 103 Drohnen angegriffen. Flugabwehreinheiten hätten 41 Drohnen abgeschossen, weitere 40 Drohnen seien durch elektronische Störmanöver umgeleitet worden, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit. In den Regionen Charkiw, Sumy, Tscherkassy, Donezk und Dnipropetrowsk seien durch die Angriffe Schäden entstanden. Dem Gouverneur von Dnipropetrowsk zufolge stieg die Zahl der Todesopfer in der Stadt Pawlohrad auf zwei. Acht Menschen seien verletzt worden.

In der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk ist bei einem russischen Angriff nach Angaben von Gouverneur Serhij Lyssak eine 76-jährige Frau getötet worden. Acht Menschen seien zudem beim Beschuss der Stadt Pawlohrad verletzt worden, teilte Lyssak auf Telegram mit. Die russischen Streitkräfte hätten erneut massiv mit Drohnen angegriffen.

"Krieg gegen Ukraine ging heute Nacht unvermindert weiter", Mariia Fedorova, ARD Kiew, zu aktueller Lage in der Ukraine

Morgenmagazin, 25.04.2025 05:30 Uhr

Die russischen Streitkräfte haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge ihre massiven Luftangriffe am Donnerstag als Ablenkung für Bodenangriffe gestartet. Sie hätten verstärkt versucht, vor allem im Frontabschnitt Pokrowsk im Osten voranzukommen, teilte Selenskyj am frühen Morgen auf Telegram mit. Diese Angriffe seien aber abgewehrt worden. Bei dem Luftangriff auf Kiew am Donnerstag wurden mindestens zwölf Menschen getötet. Es war der schwerste Angriff auf die ukrainische Hauptstadt in diesem Jahr.

Kurz vor dem Weltkriegs-Gedenken im sächsischen Torgau hat der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev gefordert, die angekündigte Teilnahme Russlands noch zu unterbinden. Er verwies darauf, dass in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mindestens zwölf Menschen bei einem russischen Großangriff mit Raketen und Drohnen auf Kiew getötet worden seien. 

"Offiziellen Vertretern des dafür verantwortlichen verbrecherischen Regimes kann an der Elbe nur auf eine Weise begegnet werden - mit Ausladung und Teilnahmeverbot", sagte Makeiev der Nachrichtenagentur dpa. "Sonst belohnt man Angriffskriege und verspottet den Friedensschwur als Farce."

Der russische Botschafter Sergej Netschajew will am Freitag in Torgau an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Aufeinandertreffens US-amerikanischer und sowjetischer Soldaten auf der zerstörten Elbebrücke am 25. April 1945 teilnehmen. Die Stadt Torgau als Veranstalter hat signalisiert, dass sie den Botschafter nicht daran hindern will.

Markus Sambale, ARD Berlin, tagesschau, 25.04.2025 07:39 Uhr

Teile eines möglichen Abkommens zwischen Russland und den USA zur Beendigung des Ukraine-Kriegs benötigen laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow noch eine Feinjustierung. "Wir sind genau mit diesem Prozess beschäftigt", sagte er in einem Interview des US-Senders CBS. Lawrow sieht die Verhandlungen auf einem guten Weg. "Es gibt mehrere Anzeichen dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", so der Chefdiplomat. Man sei bereit für einen Deal.

Das, was bei den derzeitigen Verhandlungen von der Ukraine verlangt werde, gleiche einer Kapitulation, sagt Sicherheitspolitik-Experte Christian Mölling im tagesthemen-Interview. US-Präsident Donald Trump müsse etwas vorweisen können, um selbst sagen zu können, seine selbst auferlegte Aufgabe sei erledigt. Im scheine es ganz offensichtlich egal zu sein, wie es danach weitergehe.

Trumps Position sei ganz nah an der des Kremls. Der Ukraine, dem Opfer des Angriffskrieges, verlange er Zugeständnisse ab, denen sie nicht zustimmen könne. Zudem sei überhaupt nicht geklärt, wie "der Vertrag, die Abmachung - oder wie immer man das nenne möchte" umgesetzt werden solle.

Russland habe seine eigenen Versprechungen in den vergangenen Jahren immer wieder gebrochen. Trump scheine allzu einfach bereit zu sein, das Angebot Russlands anzunehmen, ohne zu prüfen, ob es überhaupt haltbar ist. Die Ukraine habe am Ende nichts gewonnen, was man als sicher ansehen könne.

Christian Mölling, Senior Advisor des European Policy Centre, zur Bedeutung von Trumps "Deal" mit Russland

tagesthemen, 24.04.2025 22:15 Uhr