
Berlin A100 in Berlin: Abrissarbeiten an maroder Ringbahnbrücke vor Abschluss
Die Bagger haben mit dem Abbruch des letzten Abschnitts der Ringbahnbrücke begonnen. Berlins Regierender Bürgermeister lobt die Fortschritte: Das Projekt laufe mit einer Geschwindigkeit, wie es sie hierzulande noch nicht gab.
Der Abriss der A100-Autobahnbrücke über die Ringbahngleise in Berlin-Charlottenburg ist fast abgeschlossen. Das hat Dirk Brandenburger von der zuständigen Autobahngesellschaft des Bundes am Mittwoch bei einer Pressekonferenz gesagt. Unterdessen haben am Nachmittag die Bagger mit dem Abbruch des letzten Abschnitts der ehemaligen Ringbahnbrücke begonnen.
Der Großteil der Abrissarbeiten soll bis Donnerstagabend beendet sein. Über die Osterfeiertage wird den Angaben nach nicht gebaut, auch um Anwohner zu entlasten. Ob der weitere Zeitplan eingehalten werden kann, will man in der kommenden Woche schauen. Dann sei auch absehbar, ab welchem konkreten Tag die Ringbahn wieder fahren kann.

Wegner lobt die Fortschritte
Bisher ist geplant, dass die Arbeiten bis zum Freitag, 25. April dauern. Wenige Tage später sollen die Züge der S-Bahn wieder fahren, angepeilt war der Montag, 28. April. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) lobte derweil die Fortschritte. Das Projekt laufe mit einer Geschwindigkeit, wie es sie hierzulande noch nicht gab.
Zeitgleich mit dem Abriss startet die Ausschreibung für den Ersatzneubau der Brücke. Der Zuschlag für ein entsprechendes Neubaukonzept solle möglichst im Sommer erfolgen, sagte der Technische Geschäftsführer der zuständigen Projektmanagement-Gesellschaft Deges, Andreas Irngartinger: "Das wesentliche Zuschlagskriterium wird die Minimierung der Bauzeit und der Beeinträchtigung für den S-Bahn-Verkehr sein. Es geht um maximale Geschwindigkeit." Wie lange es dann dauert, bis mit dem Bau begonnen werden kann und wann dieser abgeschlossen sein wird, blieb allerdings weiter offen.

Details zu Ersatzneubau der Ringbahnbrücke sind offen
Es läuft aber wohl wieder auf eine Brücke mit drei Fahrbahnen hinaus. Grundlage für den Neubau ist nach Angaben der Deges die seit längerer Zeit geplante Erneuerung des Autobahndreiecks Funkturm. Der Bund stellt für den Neubau 150 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Ringbahnbrücke war Mitte März aus Sicherheitsgründen kurzfristig komplett gesperrt worden. Ein seit langem bekannter Riss hatte sich in der Ringbahnbrücke überraschend vergrößert. Der Pkw-Verkehr wird seitdem über eine Spur auf der Gegenfahrbahn umgeleitet. Lkw müssen weite Umwege in Kauf nehmen. Vor allem zu Beginn der Sperrung kam es rund um das Autobahndreieck Funkturm - einem der wichtigsten Verkehrsknoten in Deutschland - zu Verkehrschaos.
Auch Westendbrücke wird abgerissen
Parallel zu den Arbeiten an der Ringbahnbrücke gehen auch die Abrissarbeiten an der Westendbrücke ganz in der Nähe weiter. Die 240 Meter lange Brücke wurde 1963 gebaut und liegt etwas weiter nördlich der ehemaligen Ringbahnbrücke.
Die Ausschreibung für die Westendbrücke könnte nach Angaben des Technischen Geschäftsführers der Deges, Andreas Irngartinger, im Sommer folgen. Auch hier sei die Prämisse, dass es möglichst schnell gehe. Beide Neubauten sollten zeitgleich in Betrieb gehen. Wann das sein könnte, ist offen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 16.04.2025, 19:30 Uhr