
Berlin A100: Abrissarbeiten an Ringbahn- und Westendbrücke laufen rund um die Uhr
Nach einem verzögerten Start läuft der Abriss der maroden Autobahnbrücken in Berlin-Charlottenburg nun ohne Pause. Bisher liege man gut im Zeitplan, heißt es. Ab Montag werden riesige Mengen von Bauschutt abtransportiert.
- Abriss von Ringbahn- und Westendbrücke schreitet voran
- Ab Montag wird Schutt abtransportiert
- Bis 25. April sollen Abrissarbeiten abgeschlossen sein
- Ab 28. April soll die Ringbahn wieder durchfahren
Zwei Tage nach Beginn der Abrissarbeiten werden ab Montag die ersten Teile der Ringbahnbrücke der A100 abtransportiert.
Es klafft bereits ein großes Loch im Bereich über den Ringbahn-Gleisen. Die Abbruchmaschinen, sogenannte Knabberer, sind Tag und Nacht im Einsatz. Sie trennen große Stücke der Brücke heraus, die dann zerkleinert werden. Laut der Autobahn GmbH sollen Beton, Stahl und sonstige Materialien vollständig recycelt werden.
Man liege "wunderbar im Zeitplan", hatte Ralph Brodel, Sprecher der Autobahn GmbH Nordost, am Sonntag gesagt. Bis nächste Woche Donnerstag soll die gesamte Brücke abgerissen sein.

Westendbrücke ebenfalls abgeknabbert
Auch der Abriss der etwas weiter nördlich auf der A100 gelegenen Westendbrücke läuft seit Samstagabend, wie die zuständige Projektmanagementgesellschaft Deges mitgeteilte. Der Plan der Arbeiten sieht vor, am Freitag, 25. April den Abriss abzuschließen. Am Montag, 28. April soll dann auch die S-Bahn wieder durchfahren. Die Gleise der S-Bahn verlaufen unter der Brücke.
Im Zusammenhang mit dem Abbruch der Westendbrücke war die A100 in der Nacht zu Montag abschnittsweise gesperrt.
Ringbahnbrücke soll in sechs Baufeldern abgetragen werden
Die 1963 gebaute Ringbahnbrücke gehört zum Autobahndreieck Funkturm in Berlin-Charlottenburg, über das täglich rund 230.000 Autos rollen. Bis Donnerstag soll die gesamte Brücke in sechs Baufeldern abgetragen werden. Begonnen wird mit der alten Rampe, die zur Brücke hinaufführt.
Sowohl Ringbahn- als auch Westendbrücke sollen neu gebaut werden. Für erstere begann am Freitag bereits die Ausschreibung für den Ersatzbau. Der Zuschlag für ein entsprechendes Neubaukonzept solle möglichst im Sommer erfolgen, sagte der Technische Geschäftsführer der zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges, Andreas Irngartinger. Wesentliches Kriterium für die Vergabe werde eine möglichst kurze Bauzeit sowie eine geringe Beeinträchtigung des S-Bahn-Verkehrs sein.
Start hatte sich verzögert
Der Abriss der Ringbahnbrücke hatte sich um einen Tag verzögert. Grund sei gewesen, dass das Fallbett unter der Brücke noch nicht fertiggestellt worden war. Es habe logistische Probleme gegeben. Am gesamten Zeitplan des Brücken-Abbruchs ändere sich nichts. Sprecher Brodel sprach am Freitag von einem "hochdynamischen Prozess", der stark beschleunigt worden sei. "Das, was normalerweise sechs Monate im Schnitt braucht, machen wir jetzt gerade hier in sechs Wochen."
Berliner Ringbahn durch Brückenabriss eingeschränkt
Mit dem Fallbett sollen unter anderem die Gleise der S-Bahn geschützt werden, die unter der maroden Brücke verlaufen. Dafür wurden Vlies, Holzbohlen, Stahlplatten und Kies übereinander geschichtet.
Ende März war sehr kurzfristig auch die wichtige S-Bahntrasse unter der Ringbahnbrücke aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. 50.000 Fahrgäste sind hier nach Angaben der S-Bahn normalerweise täglich unterwegs. Zwischen Halensee und Westend fährt ein Ersatzverkehr mit Bussen.
Allein beim Abriss der Ringbahnbrücke fallen nun 11.000 Tonnen Schutt an, wie Brodel sagte. "Für die Errichtung der notwendigen Baustraße und des sogenannten Abrissbettes mussten rund 34.000 Tonnen Material bewegt werden", teilte die Autobahn GmbH mit.
Wie der Brückenabriss vorankommt, kann jederzeit online verfolgt werden. Die Autobahn GmbH überträgt die Bauarbeiten per Livestream auf Youtube. Auch die DEGES bietet einen Livestream der Abbrucharbeiten an der Westendbrücke an.
Sendung: rbb24 Abendschau, 13.04.2025, 19:30 Uhr
Die Kommentarfunktion wurde am 13.04.2025 um 20:23 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.