
Berlin Berliner Polizei will Zaunbau am Görlitzer Park schützen
Die Polizei bereitet mehrere Wochen vor dem geplanten Baustart für einen Zaun um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg ein Schutzkonzept vor. Entsprechende Maßnahmen würden gerade erarbeitet, kündigte der Chef des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), Christian Steiof, im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses am Montag an.
Kürzlich hatte eine Protestinitiative mitgeteilt, sie habe Drohbriefe an Baufirmen verschickt. Man wolle so den Bau des Zauns verhindern, zur Not auch mit zivilem Ungehorsam.
Nach jahrelangen Ankündigungen soll der Zaun ab Juni gebaut werden. Das Land verspricht sich davon ein Zurückdrängen von Drogenhandel und Gewaltkriminalität.

LKA will mit Anwohnern und Baufirmen sprechen
Steiof sagte weiter, der für Extremisten zuständige Staatsschutz im LKA beobachte die Lage stetig. Proteste und Kundgebungen habe man ebenfalls im Blick. Kurz vor Baubeginn werde man auch die Anwohner über die Maßnahmen der Polizei informieren und mit den Baufirmen über die Bedrohungslage sprechen.
Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) betonte, geplant sei eine Vielzahl von Sicherheitsmaßnahmen nicht nur für den Görlitzer Park, sondern für diverse Grünanlagen. Der Zaun und die Schließung des Parks in der Nacht seien nur eine von 30 Maßnahmen. Der Park sei immer offen gewesen. Es sei Zeit, "über neue Ansätze nachzudenken und auch mal unkonventionelle Lösungen in den Blick zu nehmen", sagte Hochgrebe.
Laut der Ausschreibung für Baufirmen sind etwa 50 Meter Metall-Zaunanlagen erforderlich, um die Lücken in den vorhandenen Mauern zu schließen. Außerdem geht es um 16 Tore aus Stahl, zwei Schiebetoranlagen, acht große Drehkreuze in "vandalismussicherer Ausführung" und 46 elektrische Schließsysteme für alle Toranlagen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.04.2025, 15 Uhr