Ein Mann nimmt mit einer Fahne der Gewerkschaft verdi an einer Demonstration teil. (Quelle: dpa/Johannes Neudecker)

Berlin CFM sagt für Donnerstag geplante Tarifverhandlungen mit Verdi ab

Stand: 14.05.2025 15:14 Uhr

Die Charité-Tochter CFM (Charité Facility Management) hat die für Donnerstag geplanten Tarifverhandlungen kurzfristig abgesagt. Die Absage des Termins begründete CFM am Mittwoch laut Mitteilung damit, dass Verdi für Anfang Mai angebotene Verhandlungstermine zugunsten einer Fortsetzung des Streiks abgesagt und den Streik verlängert hatte. Ein konstruktiver Dialog sei derzeit unmöglich, so die CFM-Geschäftsführung.
 
Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer sagte dem rbb am Mittwoch, man habe am Morgen eine entsprechende E-Mail erhalten. Die Gründe der CFM-Geschäftsführung bezeichnete sie als "vorgeschoben". Die CFM-Geschäftsführung versuche, nach den positiven Signalen von Seiten des Berliner Senats als Eigentümer der Charité konstruktive Verhandlungen zu verhindern. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) habe ein Stufenmodell zur Angleichung an den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) vorgeschlagen. Ein solches Modell habe man bereits vorgelegt.

Angestellte des Charite Facility Managements (CFM) demonstrieren für die Eingliederung in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Seit Mittwoch befinden sich Beschäftigte der CFM in einem unbefristeten Streik. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Erneuter mehrtägiger Streik der Charité-Tochter CFM gestartet
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Tarifgespräche seit Februar

Die CFM-Geschäftsführung teilte mit, dass sie für weitere Gespräche bereitstehe, sobald eine Rückkehr zu "einem lösungsorientierten und respektvollen Verhandlungsrahmen" möglich erscheine.
 
Die Tarifgespräche hatten Anfang Februar begonnen. Die zuletzt von der CFM vorgelegte Erhöhung von 18 Prozent über drei Jahre bezeichnete Neunhöffer als "nicht zustimmungsfähig". Mehrmals haben CFM-Beschäftigte im April über mehrere Tage für eine bessere Bezahlung gestreikt. Verdi befindet sich nach einer Urabstimmung im Erzwingungsstreik, das heißt, die Arbeitsniederlegungen dauern so lange an, bis ein Ergebnis vorliegt.

Am Mittwochmittag gab es als Reaktion auf die Absage der Gespräche eine Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus. Daran beteiligten sich laut Neunhöffer spontan 150 bis 200 CFM-Beschäftigte.
 
Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. Für den Großteil von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen TVöD.