
Berlin Bauarbeiten für neuen Zaun um Görlitzer Park beginnen - Protest angekündigt
Seit mehr als zwei Jahren wird über die geplante nächtliche Schließung des Görlitzer Parks gestritten. Wegen erhöhter Kriminalität will der Senat einen Zaun bauen. Nun soll mit dem Bau begonnen werden. Der Protest dagegen geht weiter.
Der umstrittene Bau von Zaun und Eingangstoren am Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg soll ab Dienstag in mehreren Schritten beginnen.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sagte am Montagmorgen auf Radioeins, zunächst werde die Baustelle eingerichtet. Danach gehe es sukzessiv weiter. Es würden die Fundamente für die Tore gegossen, die Lücken in der Umfriedung geschlossen und dann die Tore gesetzt, so Bonde.
Die Polizei kündigte an, die Baustelle wegen möglicher Proteste oder Störungen zu schützen. Verschiedene Gruppen von Gegnern des Zaunbaus und der geplanten nächtlichen Schließung des Parks kündigten für Montagabend Protestaktionen und eine Demonstration am Spreewaldplatz in der Nähe des Parks an.

In keinem Park mehr Straftaten registriert
Der Bau von Zaunelementen in der lückenhaften Parkmauer und von vielen neuen Eingangstoren soll bis Ende des Jahres dauern. Der Senat aus CDU und SPD hatte die Schließung des Parks in der Nacht zur Eindämmung von Drogenhandel und Gewaltkriminalität bereits 2023 angekündigt.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Straftaten im Görlitzer Park deutlich zurückgegangen. Die Polizei registrierte 936 Strafdelikte, im Jahr 2023 waren es noch 1.373 gewesen. Dennoch: In keiner der Berliner Grünanlagen gab es im vergangenen Jahr mehr.
Konkret wurden im Görlitzer Park 190 sogenannte Rohheitsdelikte, also Gewalttaten wie Körperverletzungen und Raubtaten, 173 waren Diebstähle und 539 weitere Delikte, darunter auch Drogenbesitz und -handel gemeldet. Auch in den anderen Parks ging es vor allem um diese Taten.
Auf Youtube anschauen: Bringt ein Zaun mehr Sicherheit? | rbb24 explainer
Sendung: Radio Fritz, 23.06.2025, 08:30 Uhr