
Berlin Möbel von Harald Juhnke werden versteigert
Mehrere Möbelstücke aus dem Besitz des verstorbenen Berliner Entertainers Harald Juhnke sollen in dieser Woche versteigert werden.
Wie das Auktionshaus Eppli mitteilte, sollen am 26. April insgesamt acht Möbelstücke - im französischen Stil und gegen Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt - unter den Hammer kommen. Dazu gehört etwa eine Prunkkommode aus Rosenholz, Palisander und getönten Edelhölzern. Angeboten werden demnach auch ein Salontisch aus Mahagoni und Rosenholz, drei vergoldete Sessel sowie ein Bürotisch und ein Bibliotheksschrank.
Laut Eppli haben die einstigen privaten Juhnke-Besitztümer aus seiner Grunewalder Villa einen Startpreis zwischen 250 und 2.500 Euro.

Auktion auch online
Die Auktion findet demnach in der Nähe von Stuttgart statt, allerdings könne auch online mitgeboten werden, hieß es.
Der Schauspieler habe die antiken Kommoden, Salontische und Salonsessel in den 1980er Jahren gekauft, sagte der Leiter der Auktionshalle, René Waldrab der Deutschen Presse-Agentur. Sein Haus hofft vor allem auf viele Juhnke-Fans, die sich eine Erinnerung an den Star ins Wohnzimmer stellen möchte. Denn: "Antikes Mobiliar ist schwer zu verkaufen", sagt Waldrab. "Aber wenn es als Bonus die Provenienz hat, dann macht es das deutlich attraktiver." Für die Fans des Entertainers habe ein solches Erinnerungsstück "zugleich einen hohen emotionalen Wert", schätzt Eppli-Antiquitätenexperte José Juan Martinez-Garcia.
Ein Berliner Original
Juhnke gilt für viele auch lange nach seinem Tod als einer der größten Entertainer Deutschlands - ein echtes Berliner Original. Rund fünf Jahrzehnte lang gehörte er zu den prägenden Figuren der Unterhaltungsbranche im Theater und deutschen Fernsehen. Geboren 1929 in Berlin, wurde er zunächst durch Theater- und Filmrollen bekannt, ehe er in den 1970er- und 80er-Jahren mit Shows wie "Musik ist Trumpf" und an der Seite von Grit Boettcher in "Ein verrücktes Paar" vor der Kamera stand.
Legendär waren sein Charme, sein Witz und auch sein Hang zum Alkohol, der ihm den Ruf des "deutschen Frank Sinatra" mit tragischem Unterton einbrachte. "Ein Bettler, ein Playboy, ein Söldner, ein Spieler, ein Clown und ein Poet", so beschreibt sich Juhnke selbst in seiner Version von Sinatras "That's Life". Seine Definition von Glück? "Keine Termine und leicht einen sitzen", wie er sagte. 2005 starb Juhnke, an Demenz erkrankt, mit 75 Jahren in einem Pflegeheim. Zuletzt wurden Pläne des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf bekannt, einen Platz in der Nähe des Ku'damms nach Juhnke zu benennen.