
Berlin Probeunterricht für Gymnasien ist rechtmäßig
Berliner Schüler mit einem schlechteren Notenschnitt als 2,2 müssen zur Aufnahme am Gymnasium seit diesem Jahr einen Probeunterricht absolvieren. Nur wenige hatten diesen bestanden. Dagegen gingen mehrere Schüler vor - erfolglos.
Der Probeunterricht zur Eignungsfeststellung an Berliner Gymnasien ist rechtmäßig. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden. Wie das Gericht am Donnerstag mitteilte, wies es zehn Eilanträge gegen den Probeunterricht ab. "Die Ausgestaltung des Probeunterrichts und die jeweils konkreten Bewertungen seien rechtlich nicht zu beanstanden", so eine Gerichtssprecherin.
Als Grund führte das Gericht an, dass der Probeunterricht "eine prognostische, an allgemeingültigen Maßstäben ausgerichtete und zugleich auf den Einzelfall bezogene pädagogische Beurteilung" ermögliche.

Über Eilanträge entschieden, über Klagen noch nicht
Vor Gericht gezogen waren Schüler, die weniger als die geforderten 75 Prozent der erreichbaren Bewertungseinheiten beim Probeunterricht erreichten. Sie können nun noch Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg einlegen.
Bereits Ende März hatte das Verwaltungsgericht mehrere Eilanträge gegen den Probeunterricht zurückgewiesen. Zusammen mit der jetzigen Entscheidung seien alle Eilanträge abgewiesen worden, so Gerichtssprecherin Anna von Oettingen auf rbb|24-Anfrage. Damit ist die Arbeit für das Verwaltungsgericht aber noch nicht getan: Denn es muss außerdem laut von Oettingen noch über mindestens 16 Klagen zum Probeunterricht entscheiden.

Nur 56 von 1.900 Schülern bestehen Probeunterricht
Etwas mehr als 1.900 Schülerinnen und Schüler nahmen am 21. Februar (sowie einem Ersatztermin) erstmals an dem Probeunterricht teil. 56 haben ihn der Bildungsverwaltung zufolge bestanden.
Erforderlich war der Probetag für Sechstklässler, die im Sommer auf ein Gymnasium wollen, aber dafür nicht den nötigen Notendurchschnitt von 2,2 oder besser haben. Ein bestandener Probeunterricht ist für sie die Voraussetzung für die Anmeldung für ein Gymnasium. Anschließend durchlaufen die Schülerinnen und Schüler das reguläre Aufnahmeverfahren.
Die Bildungsgewerkschaft GEW, der Landeselternausschuss und die Berliner Grünen kritisierten den Probetag.
Sendung: rbb 88.8, 10.04.2025, 12:00 Uhr