Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung

Brandenburg Berliner Senatorin Kiziltepe nennt Tesla "Nazi-Auto"

Stand: 24.04.2025 18:54 Uhr

Tesla-Chef Musk stößt wegen seiner politischen Äußerungen auf Protest. Der Elektroautobauer erlebt Umsatz- und Gewinnrückgänge. Berlins Arbeitssenatorin Kiziltepe (SPD) spricht von "Nazi-Auto" - und erntet Kritik von einem Parteikollegen.

Berlins Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) sorgt mit einer Attacke auf Tesla für großen Unmut beim Nachbarn Brandenburg - dort steht Europas einzige Autofabrik von Firmenchef Elon Musk. Die SPD-Politikerin hatte beim Portal X geschrieben "Wer will auch ein Nazi-Auto fahren?" und einen Artikel von rbb|24 mit der Überschrift "Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch - abgesehen von Tesla" geteilt.
 
Brandenburgs Wirtschaftsminister und Parteigenosse Daniel Keller forderte sie auf, die Äußerung zurückzunehmen. Musk, der US-Präsident Donald Trump berät, stößt mit rechten politischen Ansichten auf wachsende Kritik.

Archivbild: Verkehr Elektroautos Ein Tesla-Elektroauto links und ein e-Golf von Volkswagen von der VW-eigenen Mietwagenfirma We Share rechts an einer Ladestation der Firma innogy in Berlin. (Quelle: imago images/Ditsch)
Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch - abgesehen von Tesla
Tesla musste im ersten Quartal einen deutlich höheren Gewinnrückgang verschmerzen als erwartet. Parallel dazu sind die Autoverkäufe in Deutschland stark eingebrochen. Dabei sind insbesondere E-Autos aktuell ziemlich beliebt. Von M. Devantier und O. Noffkemehr

Minister: Nazi-Vergleich verletzt Tesla-Mitarbeiter

"Ein solcher Nazi-Vergleich verletzt die Menschen, die dort arbeiten und ist für eine Arbeitssenatorin völlig unangebracht", antwortete Keller auf rbb-Anfrage. "Ich erwarte, dass die Arbeitssenatorin ihren historisch untragbaren Vergleich zurücknimmt und sich wieder sachlich den großen wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen zuwendet, die Berlin und Brandenburg gemeinsam angehen sollten."

Präsident Donald Trump und Tesla-CEO Elon Musk sprechen mit Reportern, während sie in einem roten Model S Tesla-Fahrzeug auf der Südrasenfläche des Weißen Hauses sitzen.

US-Präsident Donald Trump gemeinsam mit Tesla-Chef Elon Musk bei einer "Tesla-Show" im März 2025 vor dem Weißen Haus. Bild: picture alliance / Associated Press

Keller verweist auf Bedeutung von Tesla

Der Autobauer hatte das vergangene Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von Musk mit Umsatz- und Gewinnrückgang abgeschlossen.
 
"Jeder kann über Elon Musk seine persönliche Meinung haben", sagte Keller. "Mir ist aber wichtig, dass wir die Menschen hinter der Tesla-Fabrik in Grünheide nicht vergessen. Hier arbeiten 11.000 Menschen aus 150 Nationen - über die Hälfte der Mitarbeiter leben in Berlin."
 
Dabei gehe es um gut bezahlte, unbefristete Arbeitsplätze, sagte Keller. Tesla sei in Grünheide zum größten Arbeitgeber in Brandenburg geworden. "Brandenburg und Berlin profitieren davon hinsichtlich Beschäftigung und Wertschöpfung."

Unternehmensverbände kritisieren Kiziltepe

Kritik an der Äußerung von Kiziltepe übten auch die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). Eine solche Verunglimpfung sei eines Mitglieds des Berliner Senats unwürdigt, erklärte UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp. Auch für die Beschäftigten bei Tesla sei dies ein Affront. Schirp fügte hinzu: "Die Chancen auf Investitionen des Herstellers in der Hauptstadt werden dadurch nicht größer. Für den Wahlkampf lassen Äußerungen auf diesem Niveau nichts Gutes erahnen."

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