
Brandenburg Seltenes Phänomen: Polarlichter färben Brandenburger Nachthimmel bunt
Die Nacht zu Gründonnerstag war in manchen Regionen Brandenburgs bunt: Polarlichter haben den Himmel erleuchtet. Ein seltenes Phänomen in Deutschland, deren Ursache weit entfernt liegt - was es in diesem Jahr aber häufiger geben kann.
Erst waren hier und da noch ein paar Wolken am Himmel, aber als die sich verzogen hatten, wurde es bunt: Polarlichter haben in der Nacht zu Gründonnerstag den Himmel erleuchtet. Am dunkelsten Ort Deutschlands zum Beispiel, im Havelauer Ortsteil Gülpe (Landkreis Havelland), färbten sie den Himmel violett, rot und blau.
Der kleine Ort im Naturpark Havelland wurde 2014 von der "International Dark Sky Associaton" zum ersten Sternenpark Deutschlands gekürt. Die dünne Besiedelung und die geringe künstliche Beleuchtung machen die Region zum dunkelsten Ort Deutschlands - und somit ideal für Sternengucker. Auch in Falkenhagen (Märkisch-Oderland) waren Polarlichter am Himmel zu sehen.

In Norwegen oft grün, in Deutschland oft rot
Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. In diesem Jahr könnten sie aber auch in Berlin und Brandenburg immer mal wieder auftauchen. Grund dafür ist eine aktuell recht starke Sonnenaktivität, wie Simon Plate, Leiter des Potsdamer Urania-Planetariums, dem rbb sagte. Etwa alle elf Jahre sei das der Fall, so Plate.
Während Polarlichter in Ländern wie Norwegen oft grün sind, gibt es in Berlin und Brandenburg eher rötliche. Das liegt daran, dass Polarlichter weit im Norden entstehen und in den tieferen Bereichen der Atmosphäre eher grün, in den höheren Bereichen der Atmosphäre rötlich leuchten. Aus Deutschland sind die höheren Bereiche besser zu sehen, also die rötlichen Polarlichter.

Zuletzt im Oktober Polarlichter in der Region
Ein Polarlicht (Aurora borealis) entsteht, wenn es auf der Hülle der Sonne zu heftigen Eruptionen kommt. Dabei gelangen riesige Mengen Materie ins All - der sogenannte Sonnenwind. Bei heftigen Ausbrüchen sprechen Experten sogar von einem Sonnensturm. Für die rund 150 Millionen Kilometer lange Entfernung von der Sonne bis zur Erde brauchen die Teilchen etwa eineinhalb bis zwei Tage. Treffen diese Teilchen auf die Atmosphäre, kann das Leuchten entstehen.
In Deutschland sind die Lichter nur bei sehr starker Sonnenaktivität zu sehen. Polarlichter treten - wie ihr Name sagt - meist in einem Gürtel rund um Nord- und Südpol auf. Dort sind Nord- bzw. Südlichter am ehesten in klaren Nächten zwischen Anfang September und Mitte April zu sehen. In Berlin und Brandenburg waren zuletzt im Oktober ungewöhnlich viele Polarlichter zu sehen.