
Brandenburg Was der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut bei einem Bienenvolk bedeutet
In Dahme-Spreewald ist bei einem Bienenvolk die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Das Bakterium ist für Menschen ungefährlich und betrifft nicht die Bienen direkt, sondern die Larven. Das hat weitreichende Folgen.
Der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut bei einem Bienenvolk in der Gemeinde Schulzendorf (Dahme-Spreewald) hat die zuständige Veterinärbehörde auf den Plan gerufen.
Um den Standort des Ausbruchsbestandes in Schulzendorf ist laut dem Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz ein Sperrbezirk mit einem Radius von einem Kilometer eingerichtet worden. Der Sperrbezirk soll mindestens bis Ende Juli aufrecht erhalten bleiben. Damit soll eine Ausbreitung der bei Imkern gefürchteten Tierseuche verhindert werden.
Alle Imker im Kreisgebiet sind aufgefordert worden, ihre Bienenvölker regelmäßig zu kontrollieren und Auffälligkeiten umgehend zu melden. Innerhalb der Sperrzone müssen alle Völker von amtlichen Tierärzten untersucht werden. Den Imkern wurde untersagt, Bienenvölker in den Sperrbereich einzubringen oder sie von dort zu entfernen.
Nicht nur Bienenvolk muss verbrannt werden
Für die betroffenen Imker hat das zum Teil dramatische Folgen, wie Holger Ackermann vom Landesverband Brandenburger Imker am Mittwoch im Gespräch mit dem rbb erläuterte.
Meist müsse nicht nur das gesamte Bienenvolk verbrannt werden, sondern auch alle Arbeitsgeräte bis hin zur Schutzkleidung des Imkers. Das Veterinäramt habe das letzte Wort. "Manchmal lohnt sich eine Sanierung. Wenn die Krankheit aber schon richtig gewütet hat, dann muss alles vernichtet werden. Überall können Sporen dran sein", so Ackermann.
Auf den Kosten bleiben die Imker sitzen, es gibt nur eine kleine Entschädigung. Die decke aber bei weitem nicht das ab, was die betroffenen Imker verlieren, berichtet Ackermann. Das sei ein harter Schlag.
Für Menschen ungefährlich
Das Bakterium befällt ausschließlich die Bienenlarven und sorgt so dafür, dass ein Volk ausstirbt. Die Amerikanische Faulbrut tritt bei Bienenvölkern in Brandenburg regelmäßig auf, sie wird meist von außen eingeschleppt.
Die Bienen selbst sind nicht betroffen, verbreiten die Erreger aber - beispielsweise wenn sie Zugang zu einem offenen Glas mit betroffenem Honig am Frühstückstisch oder in einem Glascontainer haben.
Weil die Krankheit für Menschen ungefährlich ist, kann der Honig ohne Weiteres verzehrt werden. Die Sporen halten sich teilweise 50 Jahre lang, erläuterte Ackermann: "Es ist eine total hartnäckige, intensive Sache." Es brauche Besonnenheit, um die Ausbreitung einzudämmen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.06.2025, 14:30 Uhr