Archivbild: Florian Engels, Sprecher der Landesregierung Brandenburg. (Quelle: imago images/Elmenthaler)

Brandenburg Woidke trennt sich von langjährigem Regierungssprecher Engels

Stand: 14.05.2025 14:26 Uhr

Jahrzehnte arbeitete Florian Engels in führenden Positionen als Sprecher der Brandenburger Landesregierung, nun wurde er von dieser Aufgabe entbunden. Offiziell heißt es, er bereite "sich auf seinen Ruhestand vor".

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich von seinem langjährigen Regierungssprecher getrennt. Florian Engels, so die offizielle Pressemitteilung der Staatskanzlei, werde ab Donnerstag im Wirtschaftsministerium tätig sein.

Zuvor hatte die "Märkische Oderzeitung" über die Personalentscheidung berichtet. In dem Bericht der Zeitung heißt es, Engels habe für seinen potenziellen Nachfolger Vorschläge für eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit gemacht und dabei wohl auch die Arbeit der Staatskanzlei kritisiert. Engels nahm zu dieser Darstellung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (DPA) nicht Stellung. "Ich bitte um Verständnis, dass ich mich zu Details meiner Entbindung von der Aufgabe als Regierungssprecher nicht äußere", sagte er.

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Staatskanzlei: Engels "bereite sich auf den Ruhestand vor"

"Dieser Personalwechsel war schon seit Ende letzten Jahres geplant und zusammen mit Florian Engels vorbereitet worden", hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Der 65-Jährige "bereite sich auf den Ruhestand vor", hieß es. Welche Funktion Engels bis dahin im Wirtschaftsministerium übernimmt, war zunächst noch unklar. Seit 2016 war Engels Sprecher der Landesregierung in Potsdam und sozusagen die Stimme des Ministerpräsidenten. Zuvor war der gelernte Journalist in mehreren Ministerien tätig.

Ministerpräsident Woidke sagte laut Mitteilung: "In den fast zehn Jahren unserer Zusammenarbeit konnte ich mich jederzeit zu hundert Prozent auf ihn verlassen. Seine Professionalität habe ich hoch geschätzt und von seiner Expertise profitiert." Auch der Vorstand der Landespressekonferenz dankte Engels für eine langjährige und professionelle Zusammenarbeit "auf Augenhöhe".

Früher bereits Sprecher von Platzeck

Engels zählt zu den regierungserfahrensten Mitarbeitern der SPD. Bevor er 2016 ins Amt des Regierungssprechers wechselte, war er bereits in verschiedenen Ministerien und Institutionen als Sprecher tätig, so im Umwelt-, Finanz-, Bildungs- und Sozialministerium sowie der SPD-Fraktion. Engels war mit der Wende 1990 aus Bayern nach Berlin gekommen und lernte dort den späteren Brandenburger Ministerpräsidenten Matthias Platzeck kennen. Neun Jahre lang war er auch Sprecher von Platzeck, als dieser Umweltminister in Brandenburg war.
 
Das Kabinett will nun bis 1. Juni über eine Nachfolge im Amt des Regierungssprechers entscheiden, hieß es aus der Staatskanzlei. Auf deren Webseite wurde Engels bereits am Mittwochnachmittag nicht mehr als Regierungssprecher ausgewiesen.

CDU-Chef zeigt sich irritiert

Die CDU zeigte sich von der Demission Engels irritiert. Landes- und Fraktionschef Jan Redmann sagte dem rbb am Mittwoch, die Personalie zeige, dass qualifizierter Widerspruch von Mitarbeitern in der Staatskanzlei offenbar nicht mehr erwünscht sei. An Engels werde offenbar "ein Exempel statuiert". Redmann kritisierte zudem, dass die Staatskanzlei in der jüngeren Vergangenheit kaum mehr mit Öffentlichkeitsarbeit wie etwa durch Bürgerdialoge aufgefallen sei.

Sendung: rbb24, 14.05.2025, 13:00 Uhr