Mitglieder der Terrormiliz Hamas in Chan Junis.
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Naher Osten ++ Hamas lehnt israelischen Vorschlag zu Waffenruhe ab ++

Stand: 18.04.2025 23:25 Uhr

Die Terrormiliz Hamas hat den jüngsten israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe abgelehnt und fordert ein "umfassendes Abkommen" zur Beendigung des Kriegs. Laut einem Bericht hat die US-Regierung begonnen, Hunderte Soldaten aus Syrien abzuziehen.

Die wichtigsten Entwicklungen:

18.04.2025 • 23:25 Uhr

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18.04.2025 • 22:28 Uhr

Hisbollah-Chef lehnt Entwaffnung ab

Hisbollah-Chef Naim Kassem hat Forderungen nach eine Entwaffnung seiner Miliz entschieden zurückgewiesen. "Wir werden nicht zulassen, dass irgendjemand die Hisbollah entwaffnet", sagte Kassem dem Hisbollah-Sender al-Manar. "Wir müssen den Begriff der Entwaffnung aus dem Wörterbuch streichen." Kassem forderte stattdessen einen vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon und ein Ende der israelischen Luftangriffe.

Die USA drängen die libanesische Regierung, die pro-iranische Hisbollah zur Abgabe ihrer Waffen zu bewegen. Der libanesische Präsident Joseph Aoun betonte kürzlich zwar das "Waffenmonopol" des Staates, zugleich will er in dieser Frage aber auf einen "Dialog" setzen.

Bei israelischen Luftangriffen sind nach Angaben aus Beirut im Süden des Libanon zwei Menschen getötet worden. Bei den Angriffen sei ein Auto in der Nähe der Stadt Sidon sowie ein weiteres Fahrzeug in einer Ortschaft nahe der Grenze zu Israel getroffen worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Die israelische Armee erklärte, sie habe bei den Angriffen zwei "Hisbollah-Terroristen" ins Visier genommen. 

Das israelische Militär greift trotz einer seit Ende November geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz fast täglich Ziele im Libanon an. Dabei wurden nach Angaben der Armee bereits mehrere Hisbollah-Mitglieder getötet. Seit dem Beginn der Waffenruhe gab es auch Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel, für die sich niemand verantwortlich erklärte. 

Die Zahl der bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben auf mindestens 25 gestiegen. Darunter seien 15 Menschen, die am Freitag bei drei Angriffen auf Chan Junis im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen seien, teilten Mitarbeiter des Nasser-Krankenhauses mit, in das die Leichen gebracht wurden.

Das Indonesische Krankenhaus meldete zudem zehn Tote in Dschabalia, darunter acht Mitglieder eines Haushalts. Erst am Donnerstag waren bei Angriffen mehr als 24 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.

18.04.2025 • 19:13 Uhr

Hamas fordert neue Hilfslieferungen

Nach ihrer Ablehnung eines israelischen Waffenruhe-Vorschlags hat die Hamas die Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in den Gazastreifen gefordert. Die internationale Gemeinschaft müsse "unverzüglich eingreifen und den nötigen Druck ausüben", um die "ungerechte Blockade" zu beenden, erklärte der Chefunterhändler der Hamas, Chalil al-Haja.

Zur traditionellen Karfreitagsprozession in der Altstadt von Jerusalem sind Tausende Pilger gekommen. In den Jahren vor dem Gaza-Krieg nahmen stets Zehntausende Gläubige aus aller Welt daran teil. Nach Angaben von Ibrahim Faltas, Vikar der Ordensorganisation der Franziskaner im Heiligen Land, erlaubte Israel die Einreise von nur 6.000 Christen aus dem von Israel besetzten Westjordanland, um an den Feierlichkeiten der Karwoche teilzunehmen.

Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 lässt Israel nur noch sehr wenige Palästinenser von dort nach Israel reisen. Der durch den Terrorüberfall ausgelöste Gaza-Krieg wiederum hält viele ausländische Pilger davon ab, nach Jerusalem zu kommen.

In Israel machen Christen nur eine sehr kleine Minderheit aus: Rund 180.000 der rund zehn Millionen Einwohner bekennen sich zum Christentum. Schätzungen zufolge leben im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems 50.000 Christen, im abgeriegelten Gazastreifen rund 1.000.

Religiöse Organisationen in Indonesien lehnen den Plan der Regierung ab, Palästinensern aus Gaza vorübergehend Schutz zu gewähren. Ein Vertreter der größten muslimische Organisation des Landes bezeichnete den Plan als unangemessen und einen Fehler. "Wir müssen mit all unseren Bemühungen weiter der palästinensischen Bevölkerung helfen, vor allem den im Gazastreifen Verbliebenen", erklärte der Sprecher.

Eine Umsiedlung käme einer Legitimierung der Politik von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gleich, wie es hieß. Indonesiens Präsident Prabowo Subianto hatte kürzlich vor seiner Nahost-Reise erklärt, Palästinenser aus dem Gazastreifen vorübergehend aufzunehmen. Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimisch geprägte Land weltweit.

Bei dem Angriff der US-Streitkräfte auf einen Ölhafen im Jemen sind nach Angaben der pro-iranische Huthi-Miliz 74 Menschen getötet worden. 171 Menschen seien verletzt worden, hieß es.

Bei zwei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es einem palästinensischen Bericht zufolge mehr als 20 Todesopfer gegeben. Bei einem Drohnenangriff auf ein Haus im Norden des Gazastreifens seien elf Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Minderjährige, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Genauere Angaben zu den Opfern gab es zunächst nicht.

Bei einem zweiten Angriff im Süden des Küstengebiets wurden dem Bericht zufolge zehn weitere Palästinenser getötet. Ein israelischer Kampfjet habe das Haus einer Familie in Bani Suhaila im Osten von Chan Yunis bombardiert, hieß es.  Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

Israelische Soldaten haben Armeeangaben zufolge im besetzten Westjordanland auf drei Palästinenser geschossen, die Steine auf fahrende Autos geworfen haben sollen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah gab bekannt, ein 17- und ein 19-Jähriger seien getötet worden. Israel habe die Behörde über den Tod der beiden informiert, hieß es weiter. Die Armee teilte mit, zwei der mutmaßlichen Steinewerfer seien "eliminiert" und der Dritte verletzt worden. Palästinensischen Berichten zufolge erlitt der 20-Jährige eine Schusswunde am Knie.

Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend in der Nähe des Dorfs Usarin im Norden des palästinensischen Gebiets. Das Militär begründete die Schüsse auf die Palästinenser damit, dass sie das Leben der Autoinsassen gefährdet hätten. Auch israelische Siedler nutzen Straßen in der Gegend. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die beiden Palästinenser seien während eines Militäreinsatzes in Usarin getötet worden. Die israelische Armee sei in das Dorf eingedrungen und habe heftig geschossen. Es habe Zusammenstöße mit Anwohnern gegeben.

ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann berichtet aus Jerusalem über die laufenden Karfreitagsprozessionen.

"Viel schwer bewaffnete Polizei ist da", Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, zzt. Jerusalem, zur Karfreitagsprozession

tagesschau24, 18.04.2025 09:00 Uhr

Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben den von der Huthi-Miliz kontrollierten Öl-Hafen Ras Issa im Jemen zerstört. Ziel sei es gewesen, den vom Iran unterstützen Kämpfern eine wichtige Finanzierungsquelle zu nehmen, teilte das für den Nahen Osten zuständige Zentralkommando des US-Militärs (Centcom) mit. Die Miliz finanziere mit Einnahmen aus dem Verkauf von über den Hafen importiertem Treibstoff ihre militärischen Aktivitäten.

"Ziel dieser Angriffe war es, die wirtschaftliche Macht der Huthi zu schwächen, die ihre Landsleute weiterhin ausbeuten und ihnen großes Leid zufügen", hieß es in der Mitteilung. Einzelheiten zu dem Einsatz und zu möglichen Opfern nannte das US-Militär nicht. Der Huthi-nahe Sender Al-Masirah berichtete indes, bei dem Angriff seien 38 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Die Terrormiliz Hamas hat den jüngsten israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen abgelehnt. Der ranghohe Hamas-Vertreter Chalil al-Haja sagte in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache, dass die militante Palästinensergruppe keine "Teilvereinbarung" akzeptiere. Sie strebe vielmehr "ein umfassendes Abkommen" an "als Gegenleistung für die Beendigung des Krieges".

Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor rund einem Monat, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Bedingungen für die nächste Phase des Deals hatten einigen können. Die Hamas fordert die Umsetzung einer zweiten Phase des Abkommens, die ein Ende des Kriegs und den Abzug der israelischen Soldaten vorsieht. Sie sollte ursprünglich Anfang März beginnen.

Al-Haja habe sich bereit erklärt, ein Abkommen auszuhandeln, dass die Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge sowie ein Ende des Kriegs vorsehe, berichteten israelische Medien. Laut der "Jerusalem Post" beinhaltete der aktuelle Entwurf die Freilassung von zehn Geiseln für eine 45-tägige Feuerpause.

18.04.2025 • 01:47 Uhr

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump soll einem Medienbericht zufolge damit begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2.000 auf etwa 1.400, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht. 

Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen. Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. April 2025 um 11:49 Uhr.