Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet russische Drohnenangriffe ++

Stand: 12.05.2025 10:22 Uhr

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge mit mehr als 100 Drohnen Ziele in der Ukraine angegriffen. US-Präsident Trump äußerte Zweifel, dass Russlands Staatschef Putin ein Friedensabkommen schließen will.

China hat zu einem "dauerhaften und verbindlichen" Friedensabkommen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs aufgerufen. "Wir hoffen, dass die betroffenen Parteien das Problem weiterhin durch Dialog und Verhandlungen lösen werden", sagte Außenamtssprecher Lin Jian am Montag in Peking. Er forderte ein "dauerhaftes und verbindliches Friedensabkommen, das für alle Parteien akzeptabel ist".

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 haben Russland und China ihre Zusammenarbeit vertieft. Peking präsentiert sich in dem Konflikt als neutrale Partei, doch westliche Länder werfen China vor, Russland wirtschaftlich und diplomatisch zu unterstützen.

Bundesaußenminister Johan Wadephul hat mit Verweis auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine von einer entscheidenden Woche gesprochen. "Deutschland erwartet von Russland jetzt einen Waffenstillstand und dann die Bereitschaft zu Verhandlungen", sagte Wadephul vor Beginn eines Treffens im Format "Weimar Plus" in London. "Die Ukraine ist dazu bereit", fügt der CDU-Politiker hinzu. Andernfalls drohten Russland weitere Sanktionen des Westens sowie neue Waffenlieferungen an die Ukraine. An dem Treffen nehmen neben Deutschland, Frankreich und Polen auch Großbritannien, Italien, Spanien, die Europäische Union und die Ukraine teil.

Ein Mann aus Australien ist nach Angaben des australischen Ministerpräsidenten Anthony Albanese nahe der ostukrainischen Stadt Isjum ums Leben gekommen. "Ich kann bestätigen, dass er nicht am Konflikt teilgenommen hat, sondern für eine humanitäre Organisation tätig war", erklärt er mit Bezug auf einen ABC-Bericht.

Diesem zufolge arbeitete er für die US-Organisation Prevail Together, die ukrainische Regierungsbehörden bei der Minenräumung, medizinischen Versorgung und humanitären Hilfe unterstützt. Demnach seien der Australier und sein britischer Kollege ihren Verletzungen erlegen, nachdem ein improvisierter Sprengsatz in einem Gebäude detoniert war. Prevail Together teilt in einer Erklärung mit, dass einige Teammitglieder bei einem Vorfall am 6. Mai schwer verletzt worden seien.

Das russische Militär hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht mit 108 Kampfdrohnen Ziele in der Ukraine angegriffen. Davon habe die Luftabwehr insgesamt 55 abgeschossen, teilt das ukrainische Militär auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. Die Armee habe die Drohnen im Osten, Norden, Süden und in zentralen Teilen der Ukraine zerstört. Informationen über weitere Schäden neben der zuvor bekannt gewordenen Mitteilung über einen verletzten Lokführer liegen zunächst nicht vor.

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch spricht sich dafür aus, alle Möglichkeiten für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auszuloten. Miersch reagierte damit auf die Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf Kreml-Chef Wladimir Putin am Donnerstag in der Türkei zu warten.

"Dass es jetzt möglicherweise zu direkten Gesprächen kommt, ist für mich ein deutlicher Hoffnungsschimmer - auch wenn wir nicht wissen, welche Irrungen und Wirrungen noch passieren", sagte Miersch dem rbb.

Zu der Bedingung der Bundesregierung, vor Friedensgesprächen erst einmal eine Waffenruhe zu haben, erklärte Miersch: "Das ist natürlich eine wichtige Grundlage. Aber die Dynamik in solchen Prozessen ist, dass man immer wieder schauen muss, was wie möglich ist."

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Eisenbahn-Infrastruktur in der Region Donezk ist ukrainischen Angaben zufolge der Lokführer eines zivilen Güterzugs verletzt worden. "Vorschläge zu einem Waffenstillstand werden ignoriert, feindliche Angriffe auf die Eisenbahn-Infrastruktur gehen weiter", teilt die ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Der ukrainische Diplomat Andrij Melnyk hat den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz für die Rückkehr zur Geheimhaltung bei den Waffenlieferungen in die Ukraine kritisiert. "Da werden böse Erinnerungen wieder wach an die Zeit, als die Ampel-Regierung im Frühjahr 2022 mit Geheimhaltung fehlende Militärunterstützung verschleiern wollte", sagte der frühere Botschafter in Deutschland der Nachrichtenagentur dpa. 

Merz hatte gleich nach seinem Amtsantritt in Abstimmung mit Verteidigungsminister Boris Pistorius entschieden, die Veröffentlichung aller Waffenlieferungen in die Ukraine zu stoppen. Damit kehrt er zu einer Geheimhaltungspraxis zurück, die es in den ersten Monaten nach der russischen Invasion in der Ukraine von Februar bis Juni 2022 unter Bundeskanzler Olaf Scholz gegeben hatte. 

US-Präsident Donald Trump hat auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social Zweifel daran geäußert, dass Russlands Präsident Wladimir Putin ein Friedensabkommen schließen will. Dieser sei zu sehr damit beschäftigt, "den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern". Trump spielte damit auf die Parade in Moskau zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag an.

Russland und Vietnam wollen nach Angaben beider Länder zügig Verträge über den Bau von Kernkraftwerken in Vietnam aushandeln und unterzeichnen. "Der Bau der Anlagen mit fortschrittlicher Technologie erfolgt unter strikter Einhaltung der Atom- und Strahlenschutzvorschriften und dient der sozioökonomischen Entwicklung", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die im Anschluss an einen Besuch des vietnamesischen Staatschefs To Lam in Moskau veröffentlicht wurde.

Vor seinem Treffen mit anderen europäischen Politikern hat der britische Außenminister David Lammy die Bedeutung der Unterstützung der Ukraine für Europa betont. "Wir stehen vor einem einmaligen Moment für die kollektive Sicherheit unseres Kontinents", heißt es in einer Erklärung von Lammy. "Die Herausforderung, vor der wir heute stehen, betrifft nicht nur die Zukunft der Ukraine - sie ist existenziell für ganz Europa."