
Organisation beschuldigt Israel Offenbar Gaza-Hilfsschiff mit Drohnen angegriffen
Vor der Küste Maltas ist ein Schiff mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen in Brand geraten. Die Organisation vermutet einen gezielten Drohnenangriff und macht Israel verantwortlich. Eine Reaktion von dort gibt es noch nicht.
Ein Schiff mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen ist nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation von einer Drohne getroffen worden und in Brand geraten. Der Vorfall ereignete sich in internationalen Gewässern vor der Küste Maltas. Das Schiff habe zur "Gaza Freedom Flotilla" gehört. Die NGO machte Israel verantwortlich. Eine Reaktion aus Israel gibt es noch nicht.
Die Zeitung Times of Malta berichtete, die maltesische Armee habe in der Nacht ein Patrouillenboot entsandt, um ein Feuer auf dem Schiff zu löschen. Die maltesische Regierung veröffentlichte entsprechende Bilder. Auch Zypern reagierte laut Bericht der Zeitung Cyprus Mail auf den Notruf. Das Schiff befindet sich demnach 14 Seemeilen vor der Küste Maltas.
Schiff droht möglicherweise zu sinken
Über die Zahl der Menschen an Bord gibt es unterschiedliche Angaben. In einigen Berichten ist von 30 die Rede, laut maltesischer Regierung sollen zwölf Crewmitglieder und vier weitere Menschen an Bord gewesen seien. Alle seien in Sicherheit.

Genauere Informationen zum Zustand des Schiffs gab es am Vormittag noch nicht. Ein Mitarbeiter der Aktivistenorganisation erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, das Schiff könne möglicherweise sinken. Laut den Aktivisten soll der Rumpf des Schiffes einen Riss bekommen haben. Die Organisation veröffentlichte auch ein Video, das sich aber nicht unabhängig überprüfen lässt.
Tödlicher Vorfall mit "Mavi Marmara" 2010
Israel blockiert seit zwei Monaten humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Der Küstenstreifen ist mutmaßlich von der schlimmsten humanitären Krise seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 betroffen. Der Krieg wurde durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel ausgelöst. Die "Freedom Flotilla Coalition" setzt sich für ein Ende der israelischen Blockade des Gazastreifens ein.
Bereits mehrfach haben ausländische Aktivisten versucht, die Seeblockade von Gaza zu durchbrechen. Bei einem Schiffskonvoi im Mai 2010 mit mehr als 660 Passagieren kamen neun Aktivisten ums Leben, als israelische Soldaten die "Mavi Marmara" enterten. Andere Schiffe wurden in ähnlicher Weise gestoppt und geentert - ohne ähnlich schwerwiegende Folgen.